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Stadtleben: Weitere Aussichten: heiter und nass

Bisher war der Sommer ein Flop, aber das Wochenende soll schön werden: Der richtige Zeitpunkt für einen Sprung ins Wasser

Um die Tage zu zählen, an denen es bisher richtig voll war, braucht Axel Ott nicht lange: „Höchstens acht Mal“, sagt der Badebetriebsleiter im Strandbad Wannsee, „ein Sommer war das in diesem Jahr noch nicht“.

Abgesehen von wenigen Tagen im Juli, an denen das Thermometer mehr als 30 Grad anzeigte und die Berliner prompt die Bäder stürmten, ist die Saison bisher sehr ruhig gelaufen. „Im Juli haben wir 1,26 Millionen Euro eingenommen“, sagt Bäder-Vorstand Klaus Lipinsky, „knapp 1,7 Millionen Euro weniger als im Juli vergangenen Jahres.“ In den Bädern hatten Schwimmer also viel Platz.

Das könnte sich am kommenden Wochenende ändern. Die Meteorologen prophezeien schönes Wetter mit sommerlich 25 bis 27 Grad. Ein Durchbruch für eine längere Schönwetterphase sei zwar nicht zu erwarten, aber immerhin.

Erst Mitte August soll sich das Wetter auf einem spätsommerlichen Niveau stabilisieren. Dann geht allerdings die Sommersaison in den Berliner Bädern auch schon fast wieder zu Ende. Letzter Öffnungstag ist in den meisten Bädern der 2. September. Ob bei den Bäderbetrieben nach dieser Saison mit hohen Verlusten die Puste reicht, um in einigen Bädern noch einige Tage oder Wochen dranzuhängen, hat der Vorstand noch nicht entschieden.

Umso wichtiger ist es, die anstehenden schönen Tage zu nutzen. Die Voraussetzungen dafür könnten nicht besser sein. Für die Badestellen und Freibäder an natürlichen Gewässern in Berlin hat das Landesamt für Gesundheit und Soziales (LaGeSo) durchweg grünes Licht gegeben. Die Wasserqualität sei von Wannsee bis Müggelsee durchweg ausgezeichnet. Badeverbote gelten wegen grober Verunreinigungen derzeit nur für den Flughafensee in Reinickendorf und die sogenannte große Badewiese an der Unterhavel in Spandau. An sieben Badestellen in Treptow und Köpenick muss mit verstärktem Algenwachstum gerechnet werden. Das betrifft das Flussbad Gartenstraße, die Freibäder Grünau, Schmöckwitz und Wendenschloss, die Bammelecke, die Große Krampe, und den Zeuthener See. Eine Gefahr für die Gesundheit stelle dies jedoch nicht dar.

Am Wannsee steigt am Sonnabend darüber hinaus noch eine Strandparty. Ab 15 Uhr treten Bands auf, gibt es Bastel- und Kletteraktionen, können ein Feuerlöschboot und ein Polizeiboot begutachtet werden – alles anlässlich des Finales des sogenannten Naturathlons: Acht Teams mit 32 Sportlern sind 1800 Kilometer vom Schwarzwald bis nach Berlin geradelt, um sich im Strandbad Wannsee in den Abschlusswettkämpfen zu messen. Matthias Oloew

Informationen zur Wasserqualität im Netz unter: www.berlin.de/

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