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Engagiert. Mia-Sängerin Mieze Katz (links) und Model Bonnie Strange. Foto: dpa

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STADTMENSCHEN: Aids-Gala: Tränen auf der Bühne

„Vor diesem Moment hatte ich Angst, weil jetzt erst richtig bei mir ankommt, dass Dirk nicht mehr da ist.“ Als Schauspielerin Maren Kroymann am Montagabend mit diesen Worten die Gala „Künstler gegen Aids“ anmoderierte, war der wichtigste und schwerste Moment geschafft.

„Vor diesem Moment hatte ich Angst, weil jetzt erst richtig bei mir ankommt, dass Dirk nicht mehr da ist.“ Als Schauspielerin Maren Kroymann am Montagabend mit diesen Worten die Gala „Künstler gegen Aids“ anmoderierte, war der wichtigste und schwerste Moment geschafft. Gemeinsam mit ihrem Bühnenkollegen Dirk Bach sollte sie durch die Gala im Theater des Westens führen, nun blieb der Platz im Gedenken an den kürzlich verstorbenen Komiker leer. Es war allein an Kroymann, durch den Abend im Theater des Westens zu führen – sie tat das bewegt und humorvoll. Es flossen Tränen, es wurde gelacht und gejubelt und gefeiert und später getanzt für den guten Zweck – wohl so, wie es auch Dirk Bach gewollt hätte. Ralph Morgenstern aus Köln war ein langjähriger Freund Bachs und ist Mitstreiter im Engagement gegen die Leichtsinnigkeit beim Thema Aids. Auf der Bühne kamen ihm die Tränen. Begeisterungsstürme lösten die Musiker von Karat aus, deren wallende, teils graue lange Haare und ausladende Rockergesten das stylish und edel gekleidete Publikum kontrastierten. Standing Ovations für „Über sieben Brücken musst du gehen“. Großer Beifall galt auch dem „Tanz der Vampire“-Ensemble des Theater des Westens für eine kurze Gesangseinlage. Die Musiker sammeln nach all ihren Vorführungen und waren der größte Einzelspender der Gala der Berliner Aids-Hilfe, bei der 91 000 Euro zusammenkamen. Das Geld wird für die Begegnungsgruppen und die kurzfristigen finanziellen Hilfen für Betroffene verwendet. Galagäste Jörn Kubicki und Klaus Wowereit spendeten den 240 Ehrenamtlichen der Aidshilfe Applaus. Dutzende Firmen und Dienstleister machten die Gala möglich – die Künstler traten alle ehrenamtlich auf. So bleibt unter anderem die raumfüllende Stimme des Peter Heppner unvergessen, die Ernsthaftigkeit der Mia-Sängerin Mieze Katz, der ans Herz gehende Bauchredner Sascha Grammel mit seiner Schildkrötenpuppe, die feuchte, aber nicht schlüpfrige Darbietung der Artisten Caesar Twins im Wasserkelch, der Rhythmus der Power-Percussionisten. Und das Duett von Gitte Haenning und Maren Kroymann. Marlene Dietrich bat die junge Gitte mal auf ihren Schoss, „auf diese berühmten langen Beine“, das könne sie bis heute kaum glauben und werde es nie vergessen. So wie wohl viele der Gäste niemals den so plötzlich verstorbenen Kollegen Dirk Bach vergessen werden. Zum Finale drückte Kroymann ein Schwarz- Weiß-Bild von ihm ans Herz. kög

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