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Berlin: Stadtmenschen: Britische Klangvielfalt

Trotz Zäunen draußen: "Unsere Geschäfte laufen normal weiter", sagte der britische Botschafter Sir Paul Lever bei einem Anlass, der gar nicht nach alltäglichem Botschaftsgeschäft aussah. Das Konzert des Premier Ensembles vom Royal College of Music stand eher für einen Etappensieg beim inoffiziellen Wettkampf der Botschaften um die schönsten Kulturprogramme.

Trotz Zäunen draußen: "Unsere Geschäfte laufen normal weiter", sagte der britische Botschafter Sir Paul Lever bei einem Anlass, der gar nicht nach alltäglichem Botschaftsgeschäft aussah. Das Konzert des Premier Ensembles vom Royal College of Music stand eher für einen Etappensieg beim inoffiziellen Wettkampf der Botschaften um die schönsten Kulturprogramme. Was Musik betrifft, sind die Briten in ihrer modernen Botschaft bestens ausgestattet. Im Innern gibt es, rund verschließbar, die Miniatur einer Radio City Music Hall. Während sich Botschaftssprecher Alp Mehmet als Beethoven-Liebhaber bekannte, genossen andere Zuhörer mehr die von Benjamin Britten bearbeiteten, seltener zu hörenden Volksweisen; auch der Komponist war ein Absolvent des Royal College of Music. Am Ende gab es begeisterten Applaus für die Sopranistin Emma Cane, die von Silvia Fraser begleitet wurde, aber auch für das Belle Epoch Klaviertrio mit Sabrina Zimmermann, Pavlos Carvalho und Jakob Fichert. Und dann, da ohne Sponsoren sowas ja nicht laufen würde, noch einen geschäftlichen Schlenker des europäischen Direktors von Jaguar, Stephen Perrin, präsentiert mit britischem Humor. "Bevor Sie Ihren BMW oder Mercedes kaufen, schauen Sie sich unsere Autos doch wenigstens mal an." Bei Lachs und Roastbeef saßen die Gäste, darunter KPM-Chef Bernd Hollmann und der Leiter des Großbritannien-Zentrums Jürgen Schlaeger, noch lange zusammen auf goldumrahmten roten Samtstühlen, die einen pikanten Kontrast zur modernen Architektur des Gebäudes schufen. Aber die Bandbreite Großbritanniens als Land zwischen Tradition und Modernität war ja schon bei der Kombination von schnellen Autos und melancholischen Volksweisen zum Tragen gekommen.

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