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Berlin: Stadtmenschen: Drei Bürgermeister zum Geburtstag

Am Donnerstagabend erlebte Wolfgang Gruner eine Premiere. Nicht die eines neuen Stückchens Kabarett seiner Stachelschweine.

Am Donnerstagabend erlebte Wolfgang Gruner eine Premiere. Nicht die eines neuen Stückchens Kabarett seiner Stachelschweine. Nein, er saß das erste Mal im eigenen Theater im Publikum - als Ehrengast zu seinem 75. Geburtstag. Auf der Bühne hingegen versammelten sich alte Freunde aus einem ganzen Leben voller Theater. Rund 300 Gäste waren gekommen. Günter Pfitzmann kam als einer der ersten auf die Bühne und beschwort die tollen Jahre der alten West-Berliner Theaterclique. In Erinnerungen kramten danach auch Curth Flatow und Autor Horst Pillau, Schauspieler Wolfgang Völz und Regisseur Lothar Kompatzki. Die Vielseitigkeit von Gruners Leben als Künstler entfaltete sich in den Erzählungen, Gesang- oder Kabarettdarbietungen seiner Weggefährten und in den Filmausschnitten: Unvergessen Gruner im "Kaiser von Neukölln" 1948. Oder als Fritze Flink in Wim Thoelkes "Der Große Preis". Auch in mehr als 60 Stachelschwein-Programmen stand er auf der Bühne. Legendär sind aber auch Gruners Fütterattacken: Aus einem Kühlschrank in seiner Garderobe pflegt er auch heute noch selbstgeschmierte Stullen, Buletten oder Süßigkeiten hervorzuholen und dem Emsemble anzubieten mit den Worten: "Lasst jetzt mal die dämliche Probe." Solche Anekdoten gab es viele und deshalb oft Gelächter und Applaus aus dem Publikum, wo auch Ulla Klingbeil, Brigitte Grothum und Radfahrlegende Otto Ziege saßen. Wolfgang Gruner als Inbegriff der Berliner Schnauze - jahrzehntelang, durch jedwede politische Ära hindurch, hat er das Leben der Stadt geprägt. Das würdigten auch deren Vertreter - gleich drei Bürgermeister gratulierten bei der anschließenden Feier im Palace Hotel: Klaus Wowereit, Eberhard Diepgen und Klaus Schütz.

rcf

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