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Berlin: Stadtmenschen: Drei junge Holzfäller mit Ecken und Kanten

Tagesspiegel, Donnerstagfrüh. Hoher Besuch - die jungen Tenöre, drei an der Zahl, kamen zu Besuch, um einen Pfefferminztee in der Kantine zu nehmen und dabei etwas über ihre Karriere zu plaudern.

Tagesspiegel, Donnerstagfrüh. Hoher Besuch - die jungen Tenöre, drei an der Zahl, kamen zu Besuch, um einen Pfefferminztee in der Kantine zu nehmen und dabei etwas über ihre Karriere zu plaudern. Vorsicht, Verwechslungsgefahr! Es handelt sich bei den Sängern ausdrücklich nicht um Luciano Pavarotti, Placido Domingo und José Carreras, sondern um drei Herren mit den nicht weniger temperamentvollen Namen Bernhard Hirtreiter, Hans Hitzeroth und Thomas Kießling. Bekannt geworden sind die jungen (34, 32 und 38 Jahre alt) Tenöre durch die Fernsehshow "Herzblatt". Als Hera Lind die Sendung kurzzeitig übernahm, musste eine neue Titelmelodie her: "Love is waiting" sangen Hirtreiter, Hitzeroth und Kießling einstimmig. Irgendwann konnte man die drei bei der Vorentscheidung zum Grand Prix beobachten - wäre Gildo Horn nicht gewesen, hätten die klassisch ausgebildeten Tenöre auch eine Chance auf die Teilnahme gehabt. Nach den beiden Alben "Die jungen Tenöre" und "Vergiss die Liebe nicht" ist nun das dritte Album des Gespanns mit dem schlichten Titel "Stimmen" erschienen. Es ist wirklich wahr: Die Männer haben sich an den Klassiker "Ob blond, ob braun" herangewagt. Bei der Damenwelt kommt der herzige Schmalz aufs Beste an. Gerade zum Bügeln sei die Musik ideal, meint Hans Hitzeroth, das Küken der Formation. "Um die Töne rankt sich Fantasie." Für die nahe Zukunft ist eine eigene Fernsehsendung geplant. Außerdem suchen die drei gar nicht so zartbesaiteten Sänger nun zwecks Zusammenarbeit einen Rapper. Ob sich es dabei noch gut bügeln lässt, ist fraglich. Trotz aller Harmonie, wer hätte das gedacht, streiten sich die Mitglieder des Trios manchmal so, dass die Fetzen fliegen. "Profil haben heisst auch, Ecken und Kanten haben", sagt Bernhard Hirtreiter, der kleinste im Männerbunde. Ob sie privat liiert sind, dazu geben sie keinen Kommentar. "Aber man kann Frauen grundsätzlich immer Hoffnungen machen", einigen sich die drei Filous, die hart an ihrem Anti-Friede-Freude-Eierkuchen-Image arbeiten. "Wenn man uns so sieht, kommen wir gar nicht so Herz-Schmerz lastig rüber, oder?" Auf keinen Fall. Eher schon wie drei polternde, bayerische Holzfäller in der Pause.

oom

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