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Berlin: Stadtmenschen: Drushba!

Die Uhr am Spasski-Turm läutete zehn Mal, der rote Stern an der Spitze des Kreml sandte Blitze in die Nacht, auf langen Tischen in den prunkvollen Sälen lockte Leckeres, und weicher Wodka wartete griffbereit - dies alles in der Botschaft der Russischen Föderation Unter den Linden. Sergej B.

Die Uhr am Spasski-Turm läutete zehn Mal, der rote Stern an der Spitze des Kreml sandte Blitze in die Nacht, auf langen Tischen in den prunkvollen Sälen lockte Leckeres, und weicher Wodka wartete griffbereit - dies alles in der Botschaft der Russischen Föderation Unter den Linden. Sergej B. Krylow hatte wieder einmal Diplomaten-Kollegen, Landsleute und Berliner Prominenz zu einem Empfang geladen, der sich einem Konzert des hochkarätigen Rachmaninow-Quartetts anschloss. Die Überraschung des Abends war die Verleihung eines "Ordens der Freundschaft" im Auftrag Präsident Putins - golden schimmernder Stern mit Weltkugel, auf der Rückseite "Drushba i Mir", also Freundschaft und Frieden. Die Ehrung erhielten sowohl hohe Geistliche der Russisch-orthodoxen Kirche als auch Bundesbürger, die bis 1945 als Angehörige der Roten Armee gekämpft hatten und die in der DDR sehr bekannt waren. Zum Beispiel der weit über seine Wirkungsstätte am Krankenhaus Friedrichshain hinaus bekannte Mediziner Moritz Mebel, die Historiker Fritz Straube und Stefan Doernberg, der die DDR einige Jahre als Botschafter in Finnland vertrat, sowie Peter Florin. Der Orden sei "Anerkennung und Erinnerung, dass man uns nicht vergessen hat", sagt der langjährige Chef der UNO-Mission der DDR in New York, und Hanna Podymachina trug die Auszeichnung stolz unter einer Spange mit Orden, die der Frau Oberstleutnant einst für erfolgreiche "Zersetzung der gegenerischen Truppen" verliehen wurden.

Lo.

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