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© DAVIDS/ Mueller

STADTMENSCHEN: Gala der Couragierten

Die Sinne kommen kaum nach, die verschiedenen Reize zu verarbeiten: Den fruchtigen Riesling, das von Zwei-Sterne-Koch Christian Lohse gebackene Onsen-Ei mit flüssigem Dotter und Stampf von gelben Erbsen, die vielseitige Stimme von Sängerin Isabel Meisel und nicht zuletzt die jungen, durchtrainierten, leicht bekleideten Artisten- und Akrobatinnenkörper in der Mitte des Palazzo-Spiegelzelts am Hauptbahnhof. Die Gäste bei der Charity-Gala zugunsten der Opferschutz-Organisation Weißer Ring am Freitagabend, darunter der ehemalige FDP-Chef Wolfgang Gerhardt und die Schauspielerin Anouschka Renzi, genießen die angeregte Atmosphäre.

Die Sinne kommen kaum nach, die verschiedenen Reize zu verarbeiten: Den fruchtigen Riesling, das von Zwei-Sterne-Koch Christian Lohse gebackene Onsen-Ei mit flüssigem Dotter und Stampf von gelben Erbsen, die vielseitige Stimme von Sängerin Isabel Meisel und nicht zuletzt die jungen, durchtrainierten, leicht bekleideten Artisten- und Akrobatinnenkörper in der Mitte des Palazzo-Spiegelzelts am Hauptbahnhof.

Die Gäste bei der Charity-Gala zugunsten der Opferschutz-Organisation Weißer Ring am Freitagabend, darunter der ehemalige FDP-Chef Wolfgang Gerhardt und die Schauspielerin Anouschka Renzi, genießen die angeregte Atmosphäre. Sie applaudieren den Bauchrednertricks des Moderators Daniel Reinsberg, der Reifenjongleurin Iryna Pitsur und dem Artisten Oleg Chudan, der den anwesenden Damen viel Zeit lässt, die muskuläre Struktur seines nackten Oberkörpers zu studieren.

Zu diesem Zeitpunkt ist man längst beim angenehmen Teil des Abends. Der ernste Anlass der Wohltätigkeitsveranstaltung zugunsten von Kriminalitätsopfern fand noch vor dem Vier-Gänge-Menü statt, das für die Bedürfnisse der anwesenden Vegetarier und Veganer – frittierter Sellerie anstelle von Ente – abgewandelt wurde. Richard Oetker, Bundesvorstandsmitglied im Weißen Ring, erzählt von seiner Entführung als Student durch kriminelle Erpresser im Jahr 1976, seiner Freilassung und den Folgen der erlittenen schweren psychischen und physischen Verletzungen für sein Leben. „Es darf nicht sein, das Opfer von Verbrechen von der Gesellschaft stigmatisiert werden“, so der 59-Jährige. Zivilcourage heiße auch, diese Menschen nicht allein zu lassen und ihnen zu helfen, ihre traumatischen Erlebnisse zu verarbeiten.

Im Anschluss an Richard Oetkers Appell begrüßt Palazzo-Gastgeber Hans-Peter Wodarz den Gast. „Richard und ich sind alte Freunde. 1975 gehörte er zu meinen ersten Stammgästen in München“, erzählt der Koch und Erlebnisgastronom Wodarz dem Publikum. Und lobt Oetker dafür, trotz seiner schweren Geschichte seinen Humor und seine Lebensfreude nie verloren zu haben. „Das trifft auch auf meinen Appetit zu“, nimmt Oetker sich selbst aufs Korn, zeigt lachend auf seinen gepolsterten Bauch und leitet so zum kulinarischen Teil des Abends im Spiegelzelt über. Eva Kalwa

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