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STADTMENSCHEN: Geburtstagsfeier mit Balladen

Nicht, dass Wolf Biermann etwas gegen Demokratie hätte, im Gegenteil, er will sie verteidigen, aber immer im Wissen um ihren kleinen Schönheitsfehler: „Das Problem sind nicht die Spekulanten und Banken. Das Problem ist der Grundkonstruktionsfehler der Demokratie: dass, wer etwas bewirken will, gewählt werden muss.

Nicht, dass Wolf Biermann etwas gegen Demokratie hätte, im Gegenteil, er will sie verteidigen, aber immer im Wissen um ihren kleinen Schönheitsfehler: „Das Problem sind nicht die Spekulanten und Banken. Das Problem ist der Grundkonstruktionsfehler der Demokratie: dass, wer etwas bewirken will, gewählt werden muss. Und wer sich wählen lassen will, der muss auch von Idioten gewählt werden.“ Ja, das war er wieder, wie man ihn kennt, wortgewaltig und voller Furor, wie beim legendären Kölner Ausbürgerungskonzert vom 13. November 1976. Mit einem zweistündigen Auftritt im Berliner Ensemble erinnerte der Sänger am Sonntagabend an den legendären Abend vor 35 Jahren – und feierte zugleich seinen 75. Geburtstag an diesem Dienstag schon mal vor. 15 Balladen hatte Biermann mitgebracht, darunter auch die vom preußischen Ikarus, die er zum ersten Mal in Köln gesungen hatte. Und er teilte wieder kräftig aus, gegen die Stasi-Schergen von damals und auch gegen Lafontaine/Wagenknecht, das linke Liebespaar von heute, „den falschen Roten und die falsche Rosa“. Großer Schlussapplaus. pw

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