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Berlin: Stadtmenschen: Liebe Zicke

Das wurde ja auch wirklich Zeit. Wir Frauen werden dem Sportartikelhersteller Nike und seiner geballten Präsenz an der Tauentzienstraße in dieser Woche einmal mehr einen Besuch abstatten müssen.

Das wurde ja auch wirklich Zeit. Wir Frauen werden dem Sportartikelhersteller Nike und seiner geballten Präsenz an der Tauentzienstraße in dieser Woche einmal mehr einen Besuch abstatten müssen. Schließlich wendet sich Nike "einem weiteren komplizierten Thema der weiblichen Psyche" zu und beschließt, noch bis Sonnabend die "No more miss nice guy" Tage zu starten. Das soll so etwas wie "Ich-bin-nicht-mehr-das-liebe-nette-Mädchen" heißen, oder anders gesagt: Niketown hat die Zicken-Tage ausgerufen. Deswegen hat die "Erlebniswelt des Sports" acht Stationen aufgebaut, an denen Frauen beispielsweise ungeliebte Erinnerungsstücke zerhäckseln, an Punching Balls Dampf ablassen oder sich ihren Frust in einer Schrei-Box vom Leib schreien können. Um das werbewirksam vorzuführen, hat der Hersteller Echo-Gewinnerin und "Gute Zeiten, Schlechte Zeiten"-Darstellerin Jeanette Biedermann Boxhandschuhe umgeschnallt. Doch die zierliche Jeanette ist so gar nicht zickig oder wütend, sondern lächelt geschmeidig in die Kameras und fragt ganz artig ihren Manager, was sie denn auf die eine oder andere Frage antworten soll, die ihr die vielen Leute stellen. Ach, Jeanette, der Weg vom Mäuschen zur Zicke ist eben einer der härtesten.

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