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Hotelhocker. Von Berlin hat Eric Roberts noch nicht viel gesehen. Foto: Reuters

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 STADTMENSCHEN :  Mehr als nur der große Bruder: Eric Roberts dreht in Berlin

Er hat eines dieser Hollywood-Gesichter, die man aus Film und Fernsehen kennt, zu denen man aber nicht immer gleich den Namen parat hat. Bei ihm wird dann gerne gesagt, er sei der „Bruder von“, und das hört er gar nicht gerne.

Er hat eines dieser Hollywood-Gesichter, die man aus Film und Fernsehen kennt, zu denen man aber nicht immer gleich den Namen parat hat. Bei ihm wird dann gerne gesagt, er sei der „Bruder von“, und das hört er gar nicht gerne. Denn Eric Roberts (55), der ältere Bruder der noch berühmteren Julia, hat selbst eine beachtliche Schauspielkarriere hingelegt – immerhin war er dreimal für die Golden Globes und einmal für den Oscar nominiert.

Nach einem Karriereknick inklusive Geldsorgen und Drogenproblemen ist Roberts nun wieder voll da. Zuletzt wirkte er etwa in dem Batman-Film „The Dark Knight“ und in „The Expendables“ mit. Sein neuestes Projekt heißt „Das Kind“ und ist die Verfilmung des gleichnamigen Bestsellers vom Berliner Thriller-Autoren Sebastian Fitzek. Gedreht wird – na klar, wo auch sonst – in Berlin.

Kurios ist, das Roberts sich selbst beworben hat, um bei der Independent-Produktion mitzuwirken. „Meine Frau ist im Internet auf diesen kleinen Film gestoßen. Und ich sagte ,Ruf an, ich will da unbedingt mitspielen‘“, erzählt Roberts. Der Grund: Schon vor zwölf Jahren, als er einen Jungen, der vergewaltigt wurde, kennenlernte, wollte Roberts sich gegen den Missbrauch von Kindern engagieren. Mit „The Child“ hat er nun die geeignete Plattform dafür gefunden. Der Film erzählt die Geschichte des erfolgreichen, aber todunglücklichen Anwalts Robert Stern, der seinen Sohn verloren hat. Von einem zehnjährigen Jungen, der behauptet, in seinem früheren Leben ein Serienkiller gewesen zu, wird Stern, gespielt von Roberts, zu Fundstellen von Mordopfern geführt. So erfährt Stern dann, dass sein Sohn eigentlich noch am Leben sein könnte.

Seit zehn Tagen laufen die Dreharbeiten zum Film, bei dem Zsolt Bács Regie führt. Zeit, sich Berlin anzuschauen, hatte Eric Roberts allerdings noch nicht. „Bisher war ich fast nur im Studio oder meinem Hotelzimmer.“ Einzig einen Ausflug in den Grunewald habe er gemacht, sagt der Schauspieler, der bereits zum vierten Mal in Berlin ist. Vom Brandenburger Tor will er trotzdem noch nie etwas gehört haben, dafür aber vom Berghain. „Ich kenne die Stadt nicht“, bekennt Eric Roberts, „aber vielleicht schaue ich mir noch etwas an“. Gelegenheit zum Sightseeing wird er vermutlich haben, denn auch die nächsten vier Wochen wird in Berlin gedreht. Fertig sein wird „Das Kind“ dann voraussichtlich 2012, pünktlich zur Berlinale. Und vielleicht kommt dann ja auch Eric Roberts zum Filmfestival nach Berlin. Seine Schwester war 2008 schon mal da. Björn Stephan

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