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Berlin: Stadtmenschen: Mendelssohn und Wein vom Golan

Shimon Stein hatte keine Ahnung, ob der Saal in seiner Residenz für Konzerte geeignet ist. Weil der israelische Botschafter als Freund der klassischen Musik aber nunmal sein erstes Hauskonzert planen wollte, rief er kurzerhand bei der Philharmonie an und bat um Hilfe.

Shimon Stein hatte keine Ahnung, ob der Saal in seiner Residenz für Konzerte geeignet ist. Weil der israelische Botschafter als Freund der klassischen Musik aber nunmal sein erstes Hauskonzert planen wollte, rief er kurzerhand bei der Philharmonie an und bat um Hilfe. Man schickte einen Akustikfachmann. "Toller Klang", meinte der, und so konnte das Konzert am Sonntagabend stattfinden. 120 Gäste kamen. Aus der Politik und aus der jüdischen Gemeinde. Man kannte sich, und so war die Stimmung bei der Begrüßung im gepflasterten Gartenhof fast familiär. Leah Rosh rief dem Ex-Vorsitzenden der jüdischen Gemeinde, Andreas Nachama ein lautes "Hallo" entgegen. Der wiederum schloss den Filmproduzenten Artur Brauner in die Arme, dessen Frau Maria wiederum Ruth Galinski herzlich begrüßte. Die andere Seite: Familienministerin Christine Bergmann und der Berliner Parlamentspräsident Reinhard Führer. Brandenburgs stellvertretender Ministerpräsident Jörg Schönbohm kennt noch aus seiner Zeit bei der Bundeswehr den Generalinspekteur Harald Kujat. "Urlaub gehabt?", fragt Kujat Schöhnbohm angesichts dessen unverschämter Bräune. "Nee", antwortet dieser. Zwei Stunden habe er an diesem Tag blau gemacht bei einer Veranstaltung in der Wachau und sich in die Sonne gelegt. Dann bat der Gastgeber in den abgedunkelten Saal und stellte die Künstler vor: die Pianisten Sivan Silver und Gil Garburg. Vierhändig spielten sie eineinhalb Stunden lang: Schubert, Strawinsky, Mendelssohn. Noch ein bisschen mehr Genuss dann beim anschließenden Stehrumchen: Wein von den Golanhöhen - ein "Barkan Classic, Sauvignon Blanc 2000".

rcf

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