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Berlin: Stadtmenschen: Solidarnosc und Salzgurken

Es war ein dramatischer Auftritt, den die neue Direktorin des Polnischen Instituts hinlegte: Die Germanistin und Theaterwissenschaftlerin Joana Kiliszek hatte sich und ihrem Team Papiermasken gebastelt, die eine nach dem anderen bei der Vorstellung am Dienstagabend vom Gesicht nahm. "Jünger, wilder und frecher" als bisher werde das Programm des Instituts in der Karl-Liebknecht-Straße, versprach die Anfang 30-jährige Warschauerin, die vorher das Polnische Haus in Leipzig leitete.

Es war ein dramatischer Auftritt, den die neue Direktorin des Polnischen Instituts hinlegte: Die Germanistin und Theaterwissenschaftlerin Joana Kiliszek hatte sich und ihrem Team Papiermasken gebastelt, die eine nach dem anderen bei der Vorstellung am Dienstagabend vom Gesicht nahm. "Jünger, wilder und frecher" als bisher werde das Programm des Instituts in der Karl-Liebknecht-Straße, versprach die Anfang 30-jährige Warschauerin, die vorher das Polnische Haus in Leipzig leitete. Mit "echten Events" will das Institut raus aus der exotischen Ecke, ohne seine polnische Identität aufzugeben. Das Konzert des Abends war da pure Programm-Musik: Mariusz Lubomski aus Torun sang eigene Lieder und Chansons von Paolo Conte - schreiend und flüsternd, wild und undergroundig. Seine Band spielte dazu feinsten polnischen Jazz. Beschwingt dabei: DAAD-Stipendiatin Olga Tokarczuk, die das "wunderbar offene Berlin" zu einem Band mit Erzählungen inspirierte. Bei der Stehparty zwischen Solidarnosc-Plakaten und einem EU-reifen Bauern-Bufett mit polnischem Brot, Wurst und Salzgurken eroberte Mittes Bürgermeister Joachim Zeller die Herzen des polnischen Berlin - in fast perfektem Polnisch. Das lernte er nicht im Nachkriegsschlesien, wo er geboren wurde, sondern als Slawistikstudent in Berlin und in Krakau.

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