zum Hauptinhalt
Foto: dapd

© dapd

STADTMENSCHEN: Wer wird Winzer?

Bloß keine Fotos mit Korkenzieher und Magnumflasche im Arm! Günther Jauch und seine Frau Thea sind am Freitagabend zwar als Winzer zu Gast bei der „Big Bottle Party“ im Restaurant First Floor des Hotel Palace.

Bloß keine Fotos mit Korkenzieher und Magnumflasche im Arm! Günther Jauch und seine Frau Thea sind am Freitagabend zwar als Winzer zu Gast bei der „Big Bottle Party“ im Restaurant First Floor des Hotel Palace. Aber deshalb wollen sie nicht gleich Opfer der Yellow Press werden, wie der Moderator dem Fotografen erklärt. „Ein Bild, das einmal in der Welt ist, kann man nicht wieder zurückholen.“ Eine Woche lang hat die Party gedauert, die am heutigen Sonntag zu Ende geht. Am Freitagabend besuchen Thomas Kammeier vom Hugos und Tim Raue Chefkoch Matthias Diether im Palace. Und vier Winzer. „Ich bin Günther Jauch“, sagt der Moderator schlicht. „Meine Oma hieß Elsa von Othegraven.“ Als das an der Saar gelegene Weingut beinahe aus dem Familienbesitz heraus verkauft worden wäre, in dem es sich seit 1805 befand, wurde er vor drei Jahren Winzer. Und provoziert erst mal. „Oh, ist der süß“, kommentiert Sommelier Gunnar Tietz Jauchs ersten Wein und staunt, wie schnell die Gläser sich leeren. Tatsächlich harmoniert die Süße des 2011er Wiltingen Kupp Riesling Kabinetts exzellent mit Kammeiers Komposition aus marinierter Gelbschwanzmakrele mit Aprikose, auch die Schärfe des Laos-Pfeffers findet ein Echo im Wein. „Dank des niedrigen Alkoholgehalts ist der sehr, sehr bekömmlich“, sagt Jauch. Bei Blindverkostungen mische er unter trockene Weine immer einen mit Restsüße. „Und welcher schmeckt den Leuten am besten? Der Süße!“ Seinen bestenWein hebt er auf, bis Tim Raues Dim Sum Peking Ente aufgetragen wird. Dazu kommt eine 1975er Kanzemer Altenberg Riesling Auslese ins Glas, und die Gourmetgemeinde wird andächtig. In jedem Tropfen verdichtet sich das Gewicht der Jahre.

Um diesen Wein habe er gebettelt, sagt Raue.Er kannte das Gut schon, bevor es Jauch übernommen hat. „Die stecken da richtig Knaster rein,“ raunt er respektvoll. Beim Dessert präsentieren sich die Winzer an eigenen Tischen. Jauch lässt sich von Frau Thea Gläser im Dutzend reichen, öffnet Flaschen, riecht am Korken, schwenkt den Wein, verteilt ihn. Die Wangen glühen. Es macht ihm Spaß. Gut, dass die Fotografen schon Feierabend haben. Elisabeth Binder

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false