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Foto: Reuters/Thomas Peter

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STADTMENSCHEN: Zwei auf einen Streich

Als Liam Neeson jung war, boxte er mit Leidenschaft. Offenbar verspürte der nordirische Schauspieler schon früh den Drang zum Actionhelden, daran änderte auch ein Sportunfall – seine Nase wurde gebrochen – nichts.

Als Liam Neeson jung war, boxte er mit Leidenschaft. Offenbar verspürte der nordirische Schauspieler schon früh den Drang zum Actionhelden, daran änderte auch ein Sportunfall – seine Nase wurde gebrochen – nichts. Im Gegenteil, so kam sie zu jener charakteristischen Form, die aus Neesons Figuren meist mehr macht als tumbe Haudrauf-Helden. Neeson, der im Juni 60 wird, ist der Prototyp des intelligenten, oft väterlichen Anführers mit philosophischem Tiefgang. Als Jedi-Meister Qui-Gon Jinn in „Star Wars 1“ (1999) wurde er richtig berühmt, aber schon 1993 war er oscarnominiert für seine Darstellung des Oskar Schindler in „Schindlers Liste“.

Männer können in Hollywood auch mit 60 noch gut im Geschäft sein. Am Montag war Neeson in Berlin, um im Hotel Adlon gleich zwei seiner neuen Filme vorzustellen, die beide am 12. April in die Kinos kommen: In „Battleship“ (Regie: Peter Berg) spielt er einen Admiral der US-Marine. Die Hauptrolle hat er in „The Grey – Unter Wölfen“ (Regie: Joe Carnahan) inne, einem beeindruckend gut gearbeitetem Streifen über eine Gruppe von Bohrarbeitern, deren Flieger in der Wildnis Alaskas abstürzt und die nach und nach von einem Rudel Wölfe dezimiert wird. Leeson gibt den Wolfsversteher John Ottway und wird unter höllischen Umständen selbst zum Leitwolf der Gruppe, deren Darsteller sich dafür wochenlang tatsächlich selbst die Zehen in Kanada abfrierten. Auch hier ist Neeson kein strahlender Klischeeheld, sondern ein gebrochener Mann, der offen bekennt, welche Angst er vor den Tieren hat. Mit seinem Berlin-Besuch macht er übrigens auch etwas gut: 2011 konnte er nicht zur Berlinale-Premiere seines in Berlin gedrehten Thrillers „Unknown“ kommen – wegen der Dreharbeiten zu „Unter Wölfen“. Udo Badelt

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