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Berlin: Stadtrat: Wannseeterrassen noch nicht genehmigungsreif

Mit Misstrauen verfolgen die Bündnisgrünen in Steglitz-Zehlendorf die Pläne für den geplanten Neubau der Wannseeterrassen. Das traditionsreiche Ausflugslokal war Ende 2001 abgebrannt.

Mit Misstrauen verfolgen die Bündnisgrünen in Steglitz-Zehlendorf die Pläne für den geplanten Neubau der Wannseeterrassen. Das traditionsreiche Ausflugslokal war Ende 2001 abgebrannt. „Ich habe den dumpfen Verdacht, dass sich jemand eine Villa baut, die er in paar Jahren nutzen will“, vermutete gestern der Bezirksverordnete Ulf Hampel. Die Grünen argwöhnen, dass die Gastronomie möglicherweise nur 10 Jahre betrieben wird. Baustadtrat Uwe Stäglin (SPD) betonte am Mittwoch, Nutzungsfragen und Vorbehalte der Wasserschutzbehörde müssten genau geklärt werden, das Projekt sei „noch nicht genehmigungsreif“.

Stäglin hatte zuvor auf eine Anfrage der Grünen mitgeteilt, dass der neue Grundstückseigentümer nicht nur ein Café einrichten will. Für die private Nutzung eines Pächters, der dort wohnen soll, sind nach vorliegenden Plänen 140 Quadratmeter in der ersten Dachgeschoss-Ebene vorgesehen. Das Café werde laut Antrag „je nach Jahreszeit unterschiedliche Öffnungszeiten“ haben. Im Innenbereich soll es 85 Sitzplätze bieten, in einem „Schankgarten“ rund 80 und auf der Terrasse vor dem Gebäude etwa 40 Plätze. Der Umfang der Gastronomie ähnele dem der alten Wannseeterrassen, sagte Stäglin. Eine zweite Dachebene sei „ohne Nutzungs- und Maßangabe“. Die einst mehrstufigen Außenterrassen hätten einer Terrasse und Sitzen unter Bäumen Platz gemacht.

Der Stadtrat vermisst klar definierte Nutzungsebenen. Es müsse noch Abstimmungen zwischen dem Bauherren und den Behörden geben. Vom städtischen Liegenschaftsfonds, der das Grundstück verkauft hatte, waren keine Auskünfte über den Preis und einen möglicherweise befristeten Gastronomie-Betrieb zu erhalten. „Eine Nutzungsänderung wäre ein Problem“, sagte Stäglin. Die Grünen hegen den Verdacht, dass der Grundstückspreis verhältnismäßig gering war. Von Investor Harald Huth war bis Redaktionsschluss keine Stellungnahme zu erhalten. Im November hatte er,wie berichtet, schon erste Bedenken der Grünen zurückgewiesen. Er werde „das schönste Restaurant“ bauen.C. v. L.

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