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Berlin: Stammtisch im CDU-Forum

Nicht nur bei der FDP sind ausländerfeindliche Einträge im Internet zu lesen

Nicht nur bei der FDP wird in Internet-Foren über den Anschlag auf Giyasettin Sayan diskutiert, sondern auch bei der CDU. Auch dort liest man von Zweifeln am Tathergang, doch anders als bei der FDP ist der Ton hier nur selten gezielt diffamierend und beleidigend. So wird in mehreren Beiträgen gefragt, ob Sayan die Wahrheit sagt. Beispiel: „Wenn es eine Tat gab, kann es dann natürlich der Schock sein, der solch seltsame Geschichten entstehen lässt. Ich hoffe auf seine baldige Gesundung und auf eine endgültige Tatversion.“ Mehrfach wird auch argumentiert, dass fremdenfeindliche Gewalttaten von Polizei und Medien weitaus aufmerksamer betrachtet werden als Gewalt durch Ausländer: „Da wird aber so manches Kind mit Hirnerschütterung von Mehmets gezieltem Tritt an die Birne weitaus weniger intensivmedizinisch abgefertigt.“ Ein Orlev behauptet wahrheitswidrig: „Wer aber türkischstämmige oder dunkelhäutige Mitbürger, die in Streitereien Täter sind, statistisch erfasst, macht sich strafbar.“ Laut CDU-Sprecher Matthias Barner werden alle Beiträge gelöscht, die „klar links- oder rechtsextremistisch, ausländerfeindlich oder gewaltverherrlichend sind“. Das Forum, in dem alle Internetnutzer Beiträge schreiben können, werde sieben Tage in der Woche durch die CDU „moderiert“. Barner räumte aber ein, dass es „seine Zeit dauert“, bis unangenehme Beiträge dann tatsächlich gelöscht werden. Gestern Nachmittag waren alle Äußerungen noch zu lesen.

Auf den Seiten der Neonazis und Rechtsextremisten wird der fremdenfeindliche Anschlag auf Sayan offen angezweifelt und es werden Parallelen zum Fall Gianni C. gezogen. Der Italiener hatte vor einer Woche behauptet, von drei Neonazis mit einer Keule angegriffen und als „Scheiß Ausländer“ beschimpft worden zu sein. Tage später stellte sich heraus, dass die Geschichte erfunden war. Ha

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