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Berlin: Stammtisch wackelt

VON TAG ZU TAG Bernd Matthies legt ein gutes Wort ein – für die da oben Im Grunde brauchen wir heute nichts außer einer ordentlichen Nichtregierungsorganisation. Hehrer Zweck, große Lautstärke – und alsbald dürfen wir bei Attac mittun und werden in den „Tagesthemen“ auch noch für den größten Unfug als Quelle benannt.

VON TAG ZU TAG

Bernd Matthies legt

ein gutes Wort ein – für die da oben

Im Grunde brauchen wir heute nichts außer einer ordentlichen Nichtregierungsorganisation. Hehrer Zweck, große Lautstärke – und alsbald dürfen wir bei Attac mittun und werden in den „Tagesthemen“ auch noch für den größten Unfug als Quelle benannt. Nach der demokratischen Legitimation fragt erfahrungsgemäß niemand, solange die Forderungen nur ordentlich populistisch krachen.

Der „Bund der Steuerzahler“ macht so etwas auch sehr gern. Neueste Idee seines Vorsitzenden: Man möge die bekanntlich miserablen Berliner Spitzenbeamten, also offenbar den kompletten Senat und die nächsttieferen Ebenen, mit 25 Prozent Gehaltsabzug bestrafen. Ho, da wackelt der Stammtisch unter begeisterten Faustschlägen, denen da oben wird es jetzt mal so richtig besorgt! Nun würden wir freilich gern wissen, wie das denn gehen mag. Wird fortan die Bild-Zeitung Wowereits Gehalt per Umfrage festlegen? Muss Innensenator Körting am Ende sogar 50 Prozent abgeben, wenn es am 1. Mai wieder mal knallt?

Das einfachste wäre vermutlich, der Steuerzahler-Vorsitzende würde gleich selbst das Finanzressort übernehmen. Mit einem Gehalt dürfte er allerdings bei solchen Vorschlägen nicht mehr rechnen.

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