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Berlin: Standesamt-Affäre: Ermittlungen wegen nicht bearbeiteter Testamente

Zum schlampigen Umgang mit 7000 Testamenten im Standesamt Charlottenburg, der zu Schadensersatzklagen benachteiligter Erben führen könnte, wollte Verwaltungsstadtrat Klaus-Dieter Gröhler (CDU) am Mittwochabend einen Bericht im zuständigen BVV-Ausschuss vorlegen. Bis zum Redaktionsschluss dieser Ausgabe war das Papier aber noch nicht fertig.

Zum schlampigen Umgang mit 7000 Testamenten im Standesamt Charlottenburg, der zu Schadensersatzklagen benachteiligter Erben führen könnte, wollte Verwaltungsstadtrat Klaus-Dieter Gröhler (CDU) am Mittwochabend einen Bericht im zuständigen BVV-Ausschuss vorlegen. Bis zum Redaktionsschluss dieser Ausgabe war das Papier aber noch nicht fertig. Die CDU-Fraktion hatte Vorwürfe gegen die frühere Charlottenburger SPD-Bürgermeisterin Monika Wissel erhoben. Die Rathaus-Chefin habe nichts unternommen, nachdem ihr die neue Standesamtsleiterin im Mai 2000 von den versäumten Eintragungen der Testamente ins Register berichtet hatte.

Monika Wissel bestreitet dies: Sie habe das Standesamt nach dem Gespräch um zwei frisch ausgebildete Mitarbeiter verstärkt, die kurz vor der Anstellung standen ("ZA-Kräfte"). Zudem habe sie das Amt "immer möglichst von Einsparungen ausgenommen". Intern ermittelt wird vor allem gegen einen Beamten, der seit Monaten krankgeschrieben ist. Er soll unbearbeitete Karteikarten zum Teil im Rathauskeller gelagert haben. So erfuhren Nachlassverwalter nichts von hinterlegten Testamenten. 1000 der 7000 Bürger, um deren letzten Willen es geht, sind bereits verstorben.

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