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Berlin: Stark verunreinigtes Gelände des früheren Glaswerks wird zur Expo 2000 saniert

Nur mit Gasmasken und bis obenhin geschlossenen Schutzanzügen dürfen die Mitarbeiter der Preussag Spezialtiefbau auf dem Gelände des ehemaligen Glaswerks auf der Halbinsel Stralau arbeiten. Von 1900 bis 1940 hatte das Glaswerk die giftigen Hinterlassenschaften der eigenen Gasproduktion einfach in der Erde versenkt.

Nur mit Gasmasken und bis obenhin geschlossenen Schutzanzügen dürfen die Mitarbeiter der Preussag Spezialtiefbau auf dem Gelände des ehemaligen Glaswerks auf der Halbinsel Stralau arbeiten. Von 1900 bis 1940 hatte das Glaswerk die giftigen Hinterlassenschaften der eigenen Gasproduktion einfach in der Erde versenkt. Nun werden sie mit großem Aufwand wieder hervorgeholt.

Ungefährlich sei es für die Spaziergänger, die den Uferwanderweg an der Rummelsburger Bucht enlanggehen und dabei an dem nur durch einen Zaun abgetrennten Sanierungsgelände vorbei müssen. Das versichern die Experten. Die regelmäßigen Luftmessungen des Umweltamtes Friedrichshain - die letzte war am Montag - ergaben bisher keine Verunreinigungen: "Spazieren gehen kann man hier bedenkenlos", sind sich die Experten einig.

Aber die Arbeiter, die acht Stunden am Tag in der stinkenden und verseuchten Erde arbeiten müssen, sind verpflichtet, zur eigenen Sicherheit die Schutzkleidung anlegen. Das hat das Landesamt für Arbeitsschutz, Gesundheit, technische Sicherheit (LAGetSi) verfügt. Der schwarze, nach Petroleum und Teer stinkende, Boden wird entfernt und besonders entsorgt.

Er sei getränkt mit Minerölkohlenwasserstoffen und aromatischen Kohlenwasserstoffen, die auch dem Grundwasser gefährlich werden können. Teilweise schwimmen sie bereits auf dem Grundwasser, sagte Herbert Helle von der Wasserstadt Rummelsburger Bucht. Die Sanierungsarbeiten waren am 1. Dezember begonnen worden. Man habe sie auf die Wintermonate gelegt, weil die Belastung für die Anwohner und die Umgebung dann geringer sei als im Sommer bei warmer Witterung.

Bis Ende März soll das Gelände saniert sein, dann soll das alte Hafenbecken wieder ausgehoben werden, das es bis 1940 dort gab. Damals wurde es aus heute nicht mehr nachvollziehbaren Gründen zugeschüttet. Für die Expo 2000 in Hannover soll der ursprüngliche Zustand wieder hergestellt werden. Im Hafen soll dann die Dreimastbark "Royal Luise" zur Besichtigung liegen und mit dem Raddampfer "Alexander" werden den Besuchern Touren auf den Wasserstraßen angeboten. Das Modellprojekt Wasserstadt, deren Niederlassungsleiter Herbert Helle ist, versteht diese Wiedererschaffung des alten Hafenbeckens als einer Berliner Beitrag zur Expo 2000. Rund 6000 Wohnungen sind auf der Halbinsel in einem Wohnpark geplant.

weso

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