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Statistik: Weniger Unfälle an Berlins Schulen

Berlins Schulen werden immer sicherer, wenn es um die Unfallgefahr geht. Doch dafür gibt es mehr Verletzungen durch Gewalttätigkeiten.

Verstauchte Knöchel, aufgeschlagene Knie – die Zahl solcher Bagatellunfälle, die beim Herumtoben oder im Sportunterricht geschehen, hat sich in Berlins Schulen und Kindertagesstätten 2007 weiter verringert. Insgesamt ereigneten sich an den Schulen 44 850 Unfälle, das sind 2000 weniger als im Jahr zuvor. Auch Berlins Kita-Kinder sind immer sicherer untergebracht. So gab es in den Einrichtungen nur noch 9000 Unfälle, ein Minus von 100 – obwohl 4000 Kinder mehr als im Vorjahr betreut wurden. Ein anderes Bild zeigt sich allerdings bei den Verletzungen, die durch Streit verursacht wurden. Seit 2004 nehmen diese an den Gesamt-, Haupt- und Realschulen auffällig zu. Der Anteil gewaltbedingter Verletzungen steigerte sich dort von 8 auf 14 Prozent.

Gestern präsentierte die Unfallkasse Berlin diese Statistik und hatte für den Rückgang der Bagatellunfälle sogleich eine Erklärung parat: „Die meisten Schulen bemühen sich um ein entspannteres Klima“, sagte die Expertin für Unfallprävention der Kasse, Heidelore Geitner. Das mindere Hektik, Stress, Leistungsängste und Wettbewerbsverhalten unter Schülern – und somit die Unfallzahlen.

Rund 680 000 Berliner Schüler, Studenten und Kita-Kinder sind über die Unfallkasse Berlin versichert, deren Kosten das Land Berlin trägt. Im Durchschnitt sind das 20 Millionen Euro jährlich. Zugleich unterstützt die Kasse etliche Projekte zur Unfallprävention wie die Gestaltung von Schulhöfen oder Angebote, bei denen Kinder lernen, sich geschickter zu bewegen. Auch Lehrerseminare gehören dazu mit dem Ziel, den Teamgeist und stressfreies Lernen zu fördern. Ein Schwerpunkt dieses Programms sind zur Zeit die Realschulen. Denn im Gegensatz zu allen anderen Schulformen gab es hier auch bei den Bagatellunfällen einen geringen Anstieg.

Laut Unfallkasse haben die Realschulen „bei der Verbesserung des Lern- und Sozialklimas einen Nachholbedarf“. Viele Hauptschulen hätten dagegen solche Projekte bereits vorbildlich verwirklicht. Das mindere nun bereits die Zahl der Bagatellunfälle, bei denen keine Gewalt im Spiel sei. Doch auch zur Gewaltprävention hat die Kasse einen Rat: „Die Schüler brauchen klare Regeln und Verantwortlichkeiten“, sagt Heidelore Geitner. „Diese müssen die Lehrer mit den Schülern aushandeln.“ CS

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