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Foto: Sören Stache / dpa

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Statistisches Jahrbuch: So war Berlin 2015 - in Zahlen

Im Statistischen Jahrbuch wimmelt es von Daten und Zahlen. Auf 592 Seiten malen sie ein Bild der vielen Facetten Berlins.

Ob es stürmt, schneit oder taut: Aufs Statistische Jahrbuch ist Verlass. Winter für Winter erscheint es mit den Erkenntnissen des Amtes für Statistik, das seit genau zehn Jahren für Berlin und Brandenburg gemeinsam zuständig ist. Abertausende Daten werden in mühsamer Arbeit gesammelt, berechnet und bereinigt, sodass sie nicht mehr ganz taufrisch sind, sondern sich beispielsweise im Fall des am Donnerstag veröffentlichten Jahrbuchs aufs Jahr 2015 beziehen. Positiv ausgedrückt: Gründlichkeit geht vor Schnelligkeit. Und Lesen bildet – ein Bild von Berlin, wie es singt und lacht, bellt und baut, wählt und wohnt.

3,52 Millionen Einwohner bedeuten einen Nachkriegsrekord. Allein 2015 kamen 50 000 Neuberliner hinzu. Da auch Brandenburg seit 2014 wächst, kam die Hauptstadtregion nun auf knapp über sechs Millionen Einwohner.

38 000 Kinder wurden in Berlin geboren, so viele wie nie seit der Wende. Das ergibt einen „Geburtenüberschuss“ von 4000 Personen. Dagegen hat Brandenburg – wie auch alle anderen Bundesländer – einen „Sterbeüberschuss“: 19 100 Geburten standen dort 30 700 Todesfällen gegenüber.

12 400 Personen betrug der „Wanderungsverlust“ Berlins durch Wegzügler nach Brandenburg. Fürs Umland bedeutet dieser Saldo das größte Plus an Ex-Berlinern seit dem Jahr 2001.

54,5 Prozent der Haushalte waren Einpersonenhaushalte, Tendenz seit Jahren leicht steigend – ebenso wie in Brandenburg, wo 38,4 Prozent allein leben.

54 828 Wohnungen wurden in Berlin binnen zehn Jahren gebaut – und 4100 abgerissen. In Brandenburg kamen 76 017 Wohnungen dazu, während 39 670 abgerissen wurden.

176 000 Studenten in Berlin bedeuten im Zehnjahresvergleich ein Plus von 32 Prozent – und tragen zum Druck auf den Wohnungsmarkt bei.

2013 war das Jahr, in dem erstmals mehr Berliner als Brandenburger in Brandenburg studierten. Dieser Trend hält an.

38 Prozent betrug der Ausländeranteil bei den Erstsemestern in Berlin, 27 Prozent waren es in der Studentenschaft insgesamt.

69 Prozent der erwerbsfähigen Berliner arbeiteten tatsächlich, wobei jeder Job ab einer Wochenstunde zählt. Bei Männern betrug die Erwerbsquote 71 Prozent, bei Frauen 66 Prozent. In Brandenburg arbeiteten 73 Prozent der erwerbsfähigen Frauen und 77 Prozent der Männer.

18 Prozent der erwerbstätigen Männer arbeiteten in Teilzeit. Bei den Frauen lag der Anteil doppelt so hoch.

3,9 Prozent mehr Geld verdiente ein Vollzeit arbeitender Durchschnittsberliner nach Einführung des Mindestlohns.

20 Prozent Gehaltsplus erzielten Führungskräfte 2015 gegenüber dem Basisjahr 2007. Dasselbe gilt für Ungelernte – dank des Mindestlohns.

12 Prozent Preissteigerung im selben Zeitraum bedeuten für beide Gruppen gestiegene Reallöhne. Das gilt nicht für Angelernte und Facharbeiter, deren Lohnsteigerungen nur knapp die Inflation ausglichen.

3 Prozent mehr Bruttoinlandsprodukt klingen nach einem Boom – aber der relativiert sich, denn pro Erwerbstätigem war es nur ein Prozent. Ein Grund ist die wachsende Dominanz der Dienstleistungen gegenüber der Industrie: Letztere erreicht mehr Wertschöpfung pro Kopf.

90 Jahre und älter waren (Ende 2015) 5367 Berliner und 20 873 Berlinerinnen.

97 960 Türken waren Ende 2015 in Berlin registriert, gefolgt von 54 951 Polen und 26 715 Italienern.

113 210 Ausländer laut Einwohnerregister bedeuteten einen klaren Spitzenplatz für Mitte, weit vor Neukölln. Am anderen Ende der Bezirksliste stand Treptow- Köpenick mit 16 022 Ausländern.

20,6 Prozent der Ehegatten, die 2015 heirateten, waren zuvor geschieden. 78,5 Prozent waren ledig, 0,9 Prozent verwitwet.

36,2 Jahre alt war die Durchschnittsberlinerin, als sie heiratete. Bei Männern waren es 39,2 Jahre. Zum Vergleich: 1996 waren Frauen wie Männer bei der Hochzeit etwa drei Jahre jünger.

37 Ehen wurden schon nach einem Jahr wieder geschieden, 993 nach mindestens 26 Jahren.

6 Ehejahre sind offenbar eine kritische Größe: 414 Scheidungen nach dieser Ehedauer markieren den Spitzenwert.

15 Drillingsgeburten sind im Vergleich zu 686 Mal Zwillingen sehr selten.

415 Kinder von 31 431 Erstklässlern wurden zum Beginn des Schuljahres 2015/16 an Waldorfschulen eingeschult. Insgesamt begannen 3342 Erstklässler an Privatschulen das Jahr.

106 Tierpfleger waren Ende 2015 in Ausbildung, davon 63 Frauen.

0 Männer und eine Frau ließen sich in Fischwirtschaft ausbilden.

1 Mann lernte Pferdewirtschaft – bei neun Auszubildenden insgesamt.

1 Mann und eine Frau lernten im Bestattungswesen.

49 165 Beschäftigte arbeiteten an Hochschulen, fast die Hälfte davon in Teilzeit.

273 Kinos bedeuten eine Steigerung um 1,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Zahl der Sitzplätze stieg allerdings nur um 0,7 Prozent auf 51 313. Pro 1000 Einwohner stehen 14,6 Kinosessel bereit.

2,9 Filme schaute ein Durchschnittsberliner laut Filmförderungsanstalt im Kino.

2 280 377 Menschen gingen in den Zoo, 1 049 464 sahen sich Fische und Quallen im Aquarium an und 1 207 010 besuchten den Tierpark Friedrichsfelde.

18 662 Tiere lebten im Zoo einschließlich Aquarium. Dabei dominierten die Wirbellosen vor den Fischen. Im Tierpark lebten 6525 Individuen, wobei die Wirbellosen knapp vor den Vögeln führen.

2 Knorpelfische und 2 Strauße waren zahlenmäßig die Exoten im Tierpark.

10 Krokodile im Zoo und ebenso viele im Tierpark bedeuten, dass die innere Einheit krokodiltechnisch vollbracht ist.

549 684 Sportler waren im Verein oder einer Betriebssportgemeinschaft organisiert. Männer stellten mit 354 119 Mitgliedern klar die Mehrheit.

43 Tennisanlagen sichern Steglitz-Zehlendorf den Spitzenplatz im Bezirksvergleich vor Treptow-Köpenick mit 41 Anlagen. Friedrichshain-Kreuzberg ist abgeschlagen mit sechs.

8,4 Quadratmeter Wasserfläche pro 1000 Einwohner bedeuten, dass nicht alle gleichzeitig in einer der stadtweit 60 Schwimmhallen baden gehen können. Die Frei- und Sommerbäder entspannen die Situation mit weiteren 124,4 Quadratmetern pro 1000 Einwohner deutlich.

77 Kinder wurden 2015 adoptiert. Damit setzt sich der jahrelange Rückgang fort.

2990 Kinder befanden sich in „vorläufigen Schutzmaßnahmen“, und etwa nicht in der eigenen Familie untergebracht wurden. Zu 2015 ist das ein Anstieg um 324.

21 538 Ärzte arbeiteten in Berlin. Der kleinste Zweig war Hygiene und Umweltmedizin mit 21 Ärzten.

17,9 Ärzte standen je 10 000 Einwohner zur Verfügung.

31 753 Begräbnisse teilten sich auf in 26 038 Urnenbeisetzungen und 5715 Erdbestattungen. 45 Prozent der Urnen wurden anonym beigesetzt.

3385 Strafgefangene saßen im Gefängnis, davon 95 lebenslang, von denen wiederum sieben Frauen waren.

1 Verletzter von insgesamt 17 840 bei Verkehrsunfällen verunglückten Personen war in einer landwirtschaftlichen Zugmaschine unterwegs.

102 597 Hunde waren registriert, was umgerechnet einen Hund pro 29 Berliner ergibt. In den Bezirken Reinickendorf und Marzahn-Hellersdorf „teilen“ sich 41 Personen einen Hund, in Friedrichshain-Kreuzberg 16.

592 Seiten hat das neue Jahrbuch für Berlin. Das Jahrbuch für Brandenburg hat 80 Seiten mehr, also 627. Es hat aber nur fünf Seiten für Notizen – eine weniger als das Berliner Buch. Der Unterschied resultiert im Wesentlichen aus den Kapiteln „Gebiet und Bevölkerung“ und „Land- und Forstwirtschaft, Fischerei“, die für Brandenburg natürlich deutlich länger ausfallen.

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