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Statistischen Jahrbuch steht nur, was behördlich präzise festgestellt wurde und damit als unumstößlich wahr gelten darf.

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Statistisches Jahrbuch: Einfach nur Tatsachen

Das Statistische Jahrbuch liefert nichts als die Wahrheit. Ziemlich erfrischend in postfaktischen Zeiten. Eine Glosse.

Allgemeinwissen: Keiner Statistik trauen, die man nicht selbst gefälscht hat. Diese Weisheit – wohl fälschlich Churchill zugeschrieben – ist nicht nett zur Statistik, zumal das Böse wohl weniger in den Statistiken ruht als vielmehr in den Schlüssen, die aus ihnen gezogen werden.

In diesem Sinne sind die amtlichen Handbücher aus Berlin an sich stockseriös. In ihnen steht nur, was behördlich präzise festgestellt wurde und damit als unumstößlich wahr gelten darf; eine Ehescheidung ist eine Ehescheidung, ein Umzug ist ein Umzug. Ob die Politik damit richtig umgeht, das ist natürlich eine ganz andere Frage.

Tatsachen sind im postfaktischen Zeitalter erfrischend.

Das am Donnerstag vorgestellte aktuelle Doppel-Jahrbuch ist offenbar – wie fast immer – nicht geeignet, irgendwelche Gewissheiten über Berlin umzustoßen. Die Stadt wächst, die Geburten überwiegen die Todesfälle, der Anteil der Einpersonenhaushalte nimmt weiter zu, die Zahl der Studenten drückt auf den Wohnungsmarkt, Türken sind nach wie vor die meisten hier gemeldeten Ausländer.

Tatsachen. Ganz erfrischend, im Zeitalter des postfaktischen Geschwätzes mal einfach zu lesen, wie es wirklich ist.

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