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Berlin: Statt eines 180-Meter-Bauwerkes mit Hotel und Büros soll der Eingang attraktiver gestaltet werden

Er sollte 180 Meter hoch werden, ein weithin sichtbares Zeichen sein. Der ovale Turm, entworfen vom Kölner Architekten Oswald Matthias Ungers, war als architektonischer Höhepunkt des südlichen Eingangsbereichs des Messegeländes an der Jafféstraße vorgesehen.

Er sollte 180 Meter hoch werden, ein weithin sichtbares Zeichen sein. Der ovale Turm, entworfen vom Kölner Architekten Oswald Matthias Ungers, war als architektonischer Höhepunkt des südlichen Eingangsbereichs des Messegeländes an der Jafféstraße vorgesehen. Büros und ein Hotel sollte es hier geben. Der Traum vom Turm - Vorbild war der doppelt so hohe Frankfurter Messeturm - ist offenbar ausgeträumt.

Die Messe Berlin, die auf den Bau vertraut hatte, will jedenfalls nicht mehr an das Hochhaus glauben. Der Bau sei offenbar politisch nicht gewollt. Die Verhandlungen mit dem Investor ruhten, hieß es enttäuscht. Man wisse nicht, wie es mit dem Projekt weitergehe. Aus der für das Messegelände zuständigen Senatswirtschaftsverwaltung hieß es gestern nur: "Da läuft nichts".

Dabei schienen noch im August die Weichen für den Turmbau gestellt. Finanzsenatorin Annette Fugmann-Heesing hatte sich mit dem Investoren über ein Konzept geeinigt, die Zustimmung der Senatoren für Wirtschaft, Wolfgang Branoner, und Stadtentwicklung, Peter Strieder, stand allerdings noch aus. Und da sich daran nichts änderte, war der Optimismus verfrüht.

Messe-Chef Raimund Hosch sagte, die Pläne für einen Südeingang mit Messeturm seien zurückgestellt worden. Priorität habe derzeit ein repräsentativer Südeingang ohne Turm und Büros. Dieser Eingang ist noch ein wunder Punkt, der nicht zum ausgebauten und modernisierten Messegelände passen will. Wie er gestaltet wird, hängt auch mit der noch unklaren Zukunft von Deutschlandhalle und Eissporthalle zusammen. Als sich die Finanzsenatorin mit der möglichen Investorin, einer Immobilientochter der Hessischen Landesbank, auf ein Messeturm-Konzept verständigt hatte, ging man vom Umbau der Deutschlandhalle zur Eissporthalle und den Abriss der bisherigen Eissporthalle aus. Das Einverständnis des Senats vorausgesetzt, sollte das Land Berlin das Baugrundstück an die Messegesellschaft verkaufen, die Messe wiederum das Gelände an die Hessische Landesbank für 50 Jahre in Erbpacht weitergeben. Als Bauträger für den Turm, der mindestens 100 Millionen Mark kosten sollte, war das Unternehmen Roland Ernst im Gespräch. Im Bezirksamt war der Turm kritisiert worden. Baustadträtin Beate Profé hatte befürchtet, dass der Funkturm-Blick beeinträchtigt werde.

Dass es mit dem Projekt nicht weitergehe, liege nicht an den roten Zahlen der Messegesellschaft, hieß es aus dem Unternehmen. Vom neuen Senat erwarte man, dass er sich schnell mit einer Lösung für den Südeingang und künftigen Haupteingang beschäftige. Der Abriss der alten Eissporthalle könne, müsse aber nicht sein.

C. v. L.

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