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Stau in Berlin-Spandau: "Wir brauchen eine Autofähre über die Havel"

Im Spandauer Süden ist der Stau lang, jeden Tag - und das bis Jahresende. Anwohner sind sauer, Besserung ist nicht in Sicht. Ein Kommentar.

Ist das nicht ein hübscher Satz, der da groß im Tagesspiegel steht? Da zitierte der Kollege die Verkehrssenatorin Regine Günther (parteilos, für Grüne) so: Der Berliner Durchschnittsautofahrer stehe 107 Stunden pro Jahr im Stau, also 15 Arbeitstage. Zitat Günther: „Genau das müssen wir ändern.“

Zwei Zufahrtsstraßen, beide monatelang Baustelle

Darüber haben sie im Süden von Spandau böse gelacht, aber dafür haben die Menschen dort ja auch viel Zeit, ob nun im BVG-Bus oder im Auto. Denn die pfiffigen Verkehrsplaner dieser Stadt hatten die schmissige Idee, auf den beiden einzigen Zufahrtstraßen gen Süden zu bauen – zeitgleich, damit auch alle 20.000 Anwohner etwas davon haben.

Die Wege sind seit Jahren kaputt - warum müssen sie zeitgleich saniert werden?

Hier ein Radweg, da eine Straßensanierung. Muss alles gemacht werden, schon klar. Nur sind die beiden Pisten nicht erst seit dem letzten Frost marode.

Der Stau ist beachtlich, die vollen BVG-Busse stecken mittendrin. Die Fahrzeit für 5000 Meter entlang der Rieselfelder beträgt dank der Baustellenampel jetzt satte 30 Minuten (wobei der Stau auch vorher schon bemerkenswert war).

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Und dann baut nicht mal einer

Pi mal Daumen kommt für Pendler bis zum Spätherbst so eine Stau-Zulage von 50 Stunden drauf. Bester Witz – das Wort jetzt bitte genau lesen – der „Verkehrslenkung“: „Es wird empfohlen, den Bereich weiträumig zu umfahren.“ Gerne – also direkt über die Felder?

Leser beschweren sich

Längst prasseln Beschwerden ein beim Senat, beim Bezirk, bei uns: „Tun Sie bitte endlich was!“ – „Setzt Autofähren über die Havel ein“ – „Setzt mehr BVG-Schiffe ein und fahrt alle 30 Minuten nach Wannsee“…

Der Feiertagsclou: Weil an den langen Wochenenden – erst Himmelfahrt, jetzt Pfingsten – so viele Menschen ins schöne Umland und an die kühlen Seen fahren, kommen auch die anderen Berliner in den Genuss der zwei Baustellenampeln.

Vielleicht ja auch die Bauarbeiter selbst. Denn deren Arbeitsplatz ist dann tagelang verwaist.

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