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Steinmeier und Merkel: Wahlkampf geht in Berlin ins Finale

Steinmeier vor dem Tor, Merkel in der Arena: Endspurt vor der Bundestagswahl – in Berlin schicken die Parteien noch einmal ihre Prominenz ins Rennen.

Am Freitagnachmittag lud die SPD mit Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier, Parteichef Franz Müntefering und dem Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit zur Abschlusskundgebung ans Brandenburger Tor ein. Dichtes Gedränge auf dem Pariser Platz, rote Luftballons überall. Mehrere tausend Menschen hatten sich versammelt, quer durch alle Altersgruppen, viele mit Steinmeier-Button.

Entscheidungshilfe brauchten die wenigsten, viele hatten schon per Briefwahl abgestimmt. Dann kam Steinmeier, angekündigt von Wowereit als „zukünftiger Bundeskanzler“, und gab sich selbstbewusst. Er halte einen Sieg bei der Wahl noch immer für möglich. Jubel. Eindringlich warnte er vor Schwarz-Gelb, das SPD-nahe Publikum buhte an den richtigen Stellen. Jugendliche machten eine Polonaise, auch Flashmobber hatten sich eingefunden, die Steinmeiers Rede mit lautstarken „Yeahs“ untermalten.

Die Linken hielten zur gleichen Zeit eine Versammlung am Alexanderplatz ab, wo sich Oskar Lafontaine und Gregor Gysi angesagt hatten. Eine holländische Rockband spielte Lieder gegen die „großen Spechte, die Wichtigmänner und Faschisten“. Das Publikum – etwa tausend Menschen – bestand zum großen Teil aus älteren Leuten, von denen einer noch einen PDS-Flyer trug. Lafontaine schwelgte immer noch in den Erfolgen der Landtagswahlen von Sachsen, Thüringen und „vor allem dem Saarland“ und prophezeite seiner Partei ein ähnlich gutes Wahlergebnis in Schleswig-Holstein. Gysi sagte, eine Koalition mit der SPD sei nur möglich, wenn sie sich „resozialisieren“ würde. Jubel gab es für den von ihm geforderten, Abzug aus Afghanistan.

Der grüne Spitzenpolitiker Reinhard Bütikofer wurde derweil im Rathaus-Center Pankow nach seinen eigenen Aussagen vor allem auf Atomausstieg und Energiepolitik angesprochen. Drei Leute hätten sich über Joschka Fischer beschwert, sagte Bütikofer dem Tagesspiegel und fast alle hätten allgemeines Misstrauen gegenüber der Union geäußert.

Die CDU hat ihre Abschlussveranstaltung am heutigen Sonnabend, da Bundeskanzlerin Angela Merkel noch bis gestern beim UN-Umweltgipfel in Pittsburgh zu tun hatte: Kurz nach 12 Uhr soll sie auf der Rednerbühne in der Arena in Treptow stehen und ihre Anhänger auf das Finale des Wahlkampfs einstimmen. das//sdw/rro

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