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Die Metro-Gruppe will sich von unrentablen Filialen trennen - zwei davon in Berlin.

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Update

Stellenabbau: Metro schließt zwei Großmärkte in Berlin

Der Handelsriese Metro schließt im Rahmen seines Umbaus mehrere unrentable Märkte in Deutschland. Zwei davon in Berlin. In der Hauptstadt fallen rund 300 Stellen weg.

Der Handelskonzern Metro treibt den Umbau seiner Großhandelsparte weiter voran und schließt unrentable Standorte. Betroffen sind insgesamt 900 Arbeitsplätze, wie die Konzerntochter Metro Cash & Carry am Freitag in Düsseldorf mitteilte. Von den drei Standorten die geschlossen werden sollen, befinden sich zwei in Berlin. Betroffen sind die Filialen in Berlin-Marzahn und Berlin-Pankow. Hier werden rund 300 Arbeitsplätze wegfallen.

Genauso wie ein weiterer Standort in Halle sollen die zwei Berliner Filialen Ende Oktober geschlossen werden. Ein Großmarkt soll außerdem in Rostock verkauft werden, sagte der Chef von Metro Cash & Carry Deutschland, John Rix. "Für uns ist das ein sehr harter, schmerzhafter Schritt. Leider sehen wir im Hinblick auf eine nachhaltige Strukturierung unseres Unternehmens hier keine Alternative."

Metro Cash & Carry ist in der Hauptstadt weiterhin mit vier Größmärkten in Freidrichshain, Marienfelde, Schönefeld und Spandau vertreten. "Unsere Kunden müssen also keine Abstriche bei Qualität und Leistung machen", erklärte Arndt Riehl, Geschäftsführer Vertrieb bei Metro Cash & Carry Deutschland.

Unter den betroffenen 900 Stellen befinden sich auch Arbeitsplätze, die durch die geplante Zusammenlegung der Großmärkte C+C Schaper mit den Metro-Märkten zum 1. Januar 2011 und durch das seit einem Jahr laufende Sparprogramm entfallen.

Der Aufsichtsrat soll die Sparvorschläge am kommenden Dienstag absegnen. Vor einem Jahr hatte Metro ein Spar- und Umbauprogramm mit dem Namen Shape aufgelegt. Neben Stellenstreichungen sollen dabei auch die 121 Großmärkte modernisiert werden. Seit 2008 bis heute fielen an den 120 Standorten von Metro Cash & Carry rund 1340 Stellen dem Rotstift zum Opfer. Weitere 900 kommen jetzt noch hinzu. Insgesamt beschäftigte der Metro Cash & Carry Ende 2009 rund 15.000 Menschen in 61 Großmärkten in Deutschland. Der Umsatz lag bei 5,4 Milliarden Euro.

Rix sprach von dem größten Investitionsprogramm in der Geschichte der Metro Cash & Carry-Märkte. Allein 2010 werden 100 Millionen Euro in die Modernisierung von neuen Märkten und Wiedereröffnung von drei Märkten an neuen Standorten investiert. Bis Ende 2012 sollen Rix zufolge alle Großmärkte neu ausgerichtet sein. Ziel sei es, Deutschlands modernster C&C-Großhändler zu werden. Zur Höhe des gesamten Investitionsbudgets für den Umbau der Häuser machte er keine Angaben.

An dem Ziel, bis Ende 2012 ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern in Höhe von 150 Millionen Euro in der Großhandelssparte einzufahren, hält Metro indes unverändert fest. „Wir haben wieder mehr kaufende Kunden und in diesem Jahr haben wir unsere Marktführerschaft ausgebaut“, betonte Metro-Vorstandsmitglied Joel Saveuse. In den vergangenen Jahren hatte der traditionsreiche Bereich, der zum Kerngeschäft von Metro gehört, Umsatzeinbußen verzeichnet. (dpa/ddp/tos)

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