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Berlin: Stellenpool startet Vermittlungen

301 überzählige Beschäftigte wurden versetzt. Verdi will klagen

Genau 301 Mitarbeiter aus dem Personalüberhang des öffentlichen Dienstes sind bis jetzt in den Zentralen Stellenpool versetzt worden. Diese neu geschaffene Behörde des Landes mit der offiziellen Bezeichnung Zentrales Personalüberhangmanagement (ZeP) soll die Beschäftigten, deren Arbeitsplätze mit dem so genannten kwVermerk („kann wegfallen“) versehen sind, auf dauerhafte Stellen oder für Übergangseinsätze in anderen Bereichen des öffentlichen Dienstes vermitteln. Auch ist geplant, Staatsdiener in der Privatwirtschaft unterzubringen.

Wie Behördenchef Peter Buschmann gestern sagte, habe man für 150 der Beschäftigten bereits eine Tätigkeit in einem Übergangseinsatz gefunden und für zehn Mitarbeiter bereits eine feste Stelle. Die übrigen seien weiter in ihrer ursprünglichen Behörde tätig. Im kommenden Monat sollen weitere 600 Beschäftigte versetzt werden. Insgesamt werden in diesem Jahr rund 3150 Überhangkräfte dem Stellenpool zugeordnet. Denkbar seien für diese Mitarbeiter beispielsweise Einsätze in den geplanten Ordnungs- oder in den Wohnungsämtern, in denen es derzeit Engpässe gebe, sagte Buschmann.

Finanzsenator Thilo Sarrazin wies zudem darauf hin, dass Berlin auch weiter Personal abbauen werde: In diesem Jahr sollen 4300 und im kommenden Jahr 5100 Stellen gestrichen werden. Derzeit sind in den Bezirksämtern und der Landesverwaltung zusammen knapp 146 000 Menschen beschäftigt.

Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi bleibt bei ihrem Widerstand gegen den Stellenpool, der ihrer Auffassung nach rechtswidrig ist. 63 dorthin versetzte Mitarbeiter – 61 Arbeiter und Angestellte sowie zwei Beamte – seien bereit zu klagen, sagte gestern Burkhardt Thiemann, Verdi-Grundsatzreferent. Diese Zahl werde sich bei den weiteren Versetzungen erhöhen. Deshalb werde die Gewerkschaft Musterklagen bei Arbeits- und Verwaltungsgericht einreichen. Mit ersten Gerichtsentscheidungen sei im Herbst zu rechnen. sik

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