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Das muss kesseln. Aber anders als im Comicfilm "Werner" ärgern sich Anwohner in Berlin ganz schön.

© imago

Stettiner Bahn: Die Bahn rückt vom Lärmschutz in Berlin-Pankow ab

Hier rumpeln die Güterzüge, hier beschweren sich Anwohner. Vor einigen Tagen sah es sogar schon nach einer Lösung aus. Doch dann war alles ein Missverständnis.

Das ist verwirrend: Erst vor wenigen Tagen hat die Bahn den Anwohnern der Stettiner Bahn in Pankow schnellen Lärmschutz versprochen – und jetzt nimmt sie nach Angaben der Bürgerinitiative „Berlin Nord-Ost – Gesund leben an der Schiene“ fast alles wieder zurück. Das Schreiben der Lärmschutzbeauftragten, in dem mitgeteilt worden war, dass der gesamte Abschnitt von Pankow bis Bernau in das freiwillige Lärmsanierungsprogramm des Bundes aufgenommen worden sei und die Realisierung für 2017 angestrebt werde, sei „falsch verstanden“ worden, habe die Bahn erklärt, teilte die Initiative am Wochenende mit, was ein Bahnsprecher bestätigte.

Nach seinen Angaben ist zwar der Abschnitt von Pankow bis Bernau tatsächlich in das freiwillige Lärmsanierungsprogramm aufgenommen worden, der Bereich Karow–Bernau ist aber zunächst zurückgestellt worden, weil er auf der Prioritätenliste nicht vorn stehe. Vor allem am Stadtrand sei das Gebiet entlang der Bahntrasse dünn besiedelt, so dass andere Strecken, wo die Belastung größer sei, Vorrang hätten. Wie es zu dem angeblichen Missverständnis kam, konnte der Bahnsprecher nicht sagen.

Mit den Planungen für den Abschnitt Karow-Bernau soll nach Angaben der Initiative nun erst 2024 begonnen werden. Die Realisierung werde dann weitere fünf bis acht Jahre erfordern.

Schutz gibt es entlang der Stettiner Bahn zunächst nur für den Bereich Blankenburg–Karow. Dort will die Bahn ein zweites Gleis legen und den Abschnitt für Tempo 160 ausbauen. Dafür ist ein Planfeststellungsverfahren erforderlich, das Lärmschutz vorschreibt. Es ist noch nicht abgeschlossen. An den unverändert bleibenden Abschnitten genießt die Bahn einen Bestandsschutz; Schritte, den Lärm zu verringern, sind dort nicht zwingend vorgegeben.

An der Stettiner Bahn leiden die Anwohner vor allem unter dem Krach von Güterzügen, die von und zur Raffinerie in Schwedt fahren. Vor allem nachts. Hinzu kommt der Regional- und S-Bahn-Verkehr.

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