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Steuerbetrug: Disko-Chef vom Havanna vor Gericht

In den Büchern tauchten die Getränke nie auf: Ein Gastronom hat vor dem Landgericht einen jahrelangen Steuerbetrug eingeräumt. Trotz eines Schadens im siebenstelligen Bereich könnte er mit einer Bewährungsstrafe davon kommen.

Er habe etwa fünf Jahre lang „Schwarzeinkäufe“ in sein Unternehmen einfließen lassen, sagte der 48-jährige Gastwirt aus Mitte. Die Anklage geht davon aus, dass er zwischen August 2001 und November 2006 einen Steuerschaden von 1,2 Millionen Euro verursachte. „Ich habe den falschen Weg gewählt“, sagte der Gastronom. Er habe 1996 die Schöneberger Diskothek „Havanna“ mit mehreren Etagen übernommen. Seine Angestellten habe er stets angewiesen, „keinen kleinlichen Eindruck“ bei den Gästen zu hinterlassen. „Sie sollten eher nachschenken.“ Die flüssige Schwarzware bezog er vom Getränke-Großhändler Lehmann („Ick koof bei Lehmann“). Dessen Zentrale war vor etwa vier Jahren wegen des Verdachts der Beihilfe zur Steuerhinterziehung durchsucht; es waren kistenweise Unterlagen beschlagnahmt worden. Gelieferte Getränke seien nicht als gewerblicher Handel, sondern als „Barabgang“ verbucht worden. Der Gastronom kann nach dem Geständnis auf eine Bewährungsstrafe hoffen.

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