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Berlin: Stölzl holt sich seinen alten Vertrauten Hans-Martin Hinz vom DHM

Hans-Martin Hinz, Abteilungsleiter im Deutschen Historischen Museum (DHM), soll neuer Staatssekretär für Kultur werden. Dies wurde dem Tagesspiegel gestern in Koalitionskreisen bestätigt.

Von Ulrich Zawatka-Gerlach

Hans-Martin Hinz, Abteilungsleiter im Deutschen Historischen Museum (DHM), soll neuer Staatssekretär für Kultur werden. Dies wurde dem Tagesspiegel gestern in Koalitionskreisen bestätigt. Wissenschafts- und Kultursenator Christoph Stölzl habe sich mit diesem Personalvorschlag gegen erhebliche Bedenken in der CDU durchgesetzt, hieß es. Hinz - parteilos und ohne politische Erfahrung - kam 1992 aus der Berliner Verwaltung zum DHM und hielt, vorwiegend zuständig für die Gremienarbeit der geschäftsleitung, dem Museumsdirektor Stölzl organisatorisch den Rücken frei.

Der Historiker und Pädagoge gilt als Spezialist für Gedenkstätten, bereitete auch Veranstaltungen vor und inszenierte 1998 die DHM-Ausstellung "Tsingtau, deutsche Kolonialstadt in China". Seit eineinhalb Jahren ist er Präsident des deutschen Nationalkommitees des Internationalen Museumsbundes (Icom). Stölzl hält dem Vernehmen nach große Stücke auf Hinz, weil er ein gewissenhafter, loyaler Organisator ist und "so gute Vorlagen" schreiben könne. Er brachte seinen Favoriten gleich nach der Wahl zum Senator ins Spiel; er soll den erfolg- und glücklosen Kultur-Staatssekretär Alard von Rohr ablösen, den Ex-Senatorin Christa Thoben berief, und für den Hände ringend eine andere Verwendung gesucht wird.

Hinz war für den Tagesspiegel gestern nicht zu sprechen. Die Sprecherin der Kulturverwaltung, Kerstin Schneider, wollte "zu Personalangelegenheiten keine Stellung abgeben." Der CDU-Landeschef und Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen ist dem Vernehmen nach nicht begeistert über den Personalvorschlag Stölzls, hat aber kein Veto eingelegt, obwohl ihm ein CDU-Mann als Staatssekretär lieber gewesen wäre. Außerdem gilt Hinz nicht als Kenner der bunten Berliner Kulturszene. Aber es war wieder einmal schwierig, überhaupt jemanden für dieses Amt zu finden.

Von einem "Mann aus Bayern" war kürzlich noch die Rede, der jedoch ebensowenig zum Zuge kam wie Stefan Schlede, bildungspolitischer Sprecher der Berliner CDU. Schlede wird in Diepgens Umgebung zwar nicht das Fachwissen abgesprochen, aber er gilt als "aufmüpfig" und "zu politisch". Der Ex-Stadtrat gehört zum parteiinternen Arbeitskreis "Union 2000", der in Opposition zum CDU-Landeschef Diepgen steht.

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