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Die Bundesregierung will gegen Baustellen an Autobahnen und Bundesstraßen vorgehen, auf denen nicht gearbeitet wird. Deshalb rief Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) im Oktober die Autofahrer auf, solche "schlafenden" Baustellen zu melden.

© dapd

Straßenbau: Neun Bummel-Baustellen in Berlin

Das Bundesverkehrsministerium hat einen Baustellenmelder eingerichtet: Online können Autofahrer sich über Bummel-Baustellen beschweren. Die Berliner Senatsverwaltung fühlt sich eher behindert als unterstützt.

Seit dem 5. Oktober können Autofahrer so genannte "Bummel-Baustellen" auf Bundesstraßen und Autobahnen beim Baustellenmelder des Bundesverkehrsministerium anzeigen. Dafür hat das Ministerium auf seiner Homepage ein Formular eingerichtet, in das Beschwerden über ruhende Baustellen eingetragen werden können. 

Neun "Bummel-Baustellen" wurden bisher in Berlin gemeldet. Gestern erhielt die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung eine Liste mit den ersten drei Baustellen und wurde vom Bund um Stellungnahme gebeten. "Der Prozess ist sehr aufwendig gewesen", sagt Petra Roland, Pressesprecherin der Senatsverwaltung. Zunächst habe man die Zuständigkeit überprüft und festgestellt, dass sich zwei der drei Beschwerden auf Straßen beziehen, für die die Stadtentwicklung nicht zuständig ist. Eine Meldung betrifft die A117 in Brandenburg. Die andere Beschwerde richtet sich gegen eine Baustelle auf der B96, für die das Bezirksamt Treptow zuständig ist.

Eine Baustelle liegt aber in der Zuständigkeit der Behörde: Die Zufahrt zur A100 über die Einfahrt Wexstraße. Ein Autofahrer hatte sich darüber beschwert, dass er nie Bauarbeiter sehen würde. Die Behörde konnte den Mann beruhigen. Es handelt sich um eine Nachtbaustelle, auf der tagsüber nicht gearbeitet wird. Diese werden eingerichtet, um den Verkehr bei Tag nicht durch Bauarbeiter und Baufahrzeuge auf der Straße zu behindern.

Die zuständige Behörde in Berlin kennt Beschwerden über "Schlafbaustellen". Petra Rohland nennt weitere Ursachen für unbesetzte Baustellen: Asphalt zum Beispiel könne nur bei trockenem Wetter und milden Temperaturen erneuert werden. Außerdem wolle man beim Straßenbau Vollsperrungen vermeiden und nehme daher gelegentlich längere Bauzeiten in Kauf. All dies werde bei dem Baustellenmelder nicht berücksichtigt. 

210 Meldungen gab es in der letzten Woche. Spitzenreiter ist Nordrhein-Westfalen mit 75 Einträgen, gefolgt von Rheinland-Pfalz mit 26. An dritter Stelle sind Baden-Württemberg und Bayern mit je 20 Anzeigen. In Brandenburg gab es 15 Beschwerden. Ziel des Bundes ist es, die Bauzeiten zu verkürzen und das Baustellenmanagement zu verbessern. Dadurch sollen langfristig Staus reduziert werden.

Hier finden Sie den Baustellenmelder des Bundesverkehrsministeriums

Baustellen melden können Sie auch über die Nummer des Bürgertelefons: 030-18300-3060 (besetzt von 9-12 Uhr) und -3061 (Anrufbeantworter rund um die Uhr)

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