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Berlin: Straßenneubau: eine Sackgasse?: Karow Nord: Verbindung zur Bundesstraße weiter fraglich

Endlich wird gebaut, an der seit Jahren geplanten Straßenverbindung zwischen Alt Karow und der Bundesstraße 2 im östlichen Umland. Doch ob sie jemals mehr wird als eine Sackgasse, ist derzeit ungeklärt.

Endlich wird gebaut, an der seit Jahren geplanten Straßenverbindung zwischen Alt Karow und der Bundesstraße 2 im östlichen Umland. Doch ob sie jemals mehr wird als eine Sackgasse, ist derzeit ungeklärt. Der Grund ist ein seit Beginn der Straßenplanung für das große Neubaugebiet Karow Nord Anfang der 90er Jahre verschlepptes Problem: Auf der einzig möglichen Strecke für die Verbindungsstraße liegen mehrere Privatgrundstücke. Doch mit den Eigentümern ist bis heute keine Einigung über den Verkauf gelungen. Auch der zuständige Stadtrat Horst Hartramph (CDU), der den Bereich Tiefbau zum Jahreswechsel im neuen Großbezirk übernommen hat, konnte auf eine große Anfrage in der Bezirksverordnetenversammlung nicht sagen, wie dieses Problem gelöst werden soll.

Dabei wäre Klarheit dringend nötig. Bewohner in Karow Nord fürchten um die Ruhe und den Wert ihrer Grundstücke, solange der Straßenverlauf offen ist. Autofahrer müssen derzeit kilometerweite Umwege in Kauf nehmen, um vom Ortskern zur Bundesstraße zu gelangen. Erst im Dezember musste ein illegaler Schleichweg über eine provisorische Baustraße zur B 2 geschlossen werden, die nach Zählungen des Bezirksamts täglich rund 3000 Autos mitten durch das Neubaugebiet führte. Anwohner hatten Klage eingereicht, weil sie um die Sicherheit ihrer Kinder in den engen Wohnstraßen fürchteten. Kurz darauf konnte Stadtrat Haartramph zwar mit dem Ausbau der bisherigen Baustraße zur ursprünglich geplanten Verbindungsstraße beginnen, weil der Senat Gelder bewilligt hatte. Doch dies ist nur der erste von vier geplanten Abschnitten. Wo der nächste Bauabschnitt Richtung Ortskern einmal entstehen soll, liegen heute noch private Äcker und Wiesen.

Und damit nicht genug: Selbst wenn die Eigentümer diese verkaufen sollten, könnte die neue Straße wieder nur mitten durch das Wohngebiet führen - diesmal einige Hundert Meter weiter westlich des ehemaligen Schleichweges. Denn auf der Strecke zum Ortskern liegen weitere Privatgrundstücke. Über dieses Problem will Hartramph erst reden, wenn überhaupt wieder Verkehr fließt. Dann aber drohen weitere Querelen: Auch die Anwohner am Hohen Feld haben bereits eine Bürgerinitiative gegründet und rechtliche Schritte angekündigt. Hintergrund der jahrelang verschleppten Flächenankaufs sind Heinz Liephold, Leiter des Stadtplanungsamtes, zufolge aber nicht Versäumnisse des Bezirks.

Ole Töns

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