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S-Bahn Berlin

© Kai-Uwe Heinrich

Streckenausbau in Berlin: Die kilometerlange Baustelle neben dem S-Bahnring

Bahn bereitet Elektrifizierung der Strecke zwischen Halensee und Tempelhof vor. Dann gibt es auch Lärmschutz für die Anwohner.

Die Bahn legt los. Im vergangenen Jahr hat sie die Gütergleise des Südrings zwischen Halensee und Tempelhof wieder in Betrieb genommen – und jetzt bereitet sie auch die Elektrifizierung der Strecke vor. Per Ausschreibung sucht sie unter dem Titel „Elektrifizierung südlicher Berliner Innenring“ bereits für dieses Jahr Sicherheitsfirmen, die Arbeiter am Gleis vor dem Zugverkehr schützen. Vorgesehen seien Vermessungsarbeiten und Bodenuntersuchungen, sagte ein Bahnsprecher auf Anfrage.

Die Masten für die Oberleitung können nämlich erst nach einem abgeschlossenen Planfeststellungsverfahren aufgestellt werden. Das aufwendige Prozedere ist erforderlich, weil die Elektrifizierung einer Strecke als wesentliche Änderung der Bahnanlagen eingestuft ist.

Eine Forderung des Eisenbahn-Bundesamtes

Das Legen neuer Gleise im vergangenen Jahr musste nicht genehmigt werden, weil die Bahn nur den alten Zustand wieder hergestellt hatte. Die Gleise am Südring waren für den Bau des 2006 eröffneten Bahnhofs Südkreuz unterbrochen worden. Nach Jahren des Verfalls hatte das Eisenbahn-Bundesamt (EBA) die Bahn aufgefordert, die Gleise wieder aufzubauen oder die Strecke auch rechtlich stillzulegen. Langfristig sieht die Bahn einen Bedarf für diesen Abschnitt, vor allem zum Umleiten von Zügen. Deshalb investierte sie rund 13 Millionen Euro und baute die Gleise wieder auf.

Sinnvoll ins Netz integriert werden kann der Südring aber nur, wenn elektrisch angetriebene Züge auch dort fahren können. Bisher rumpeln hier nur von Dieselloks gezogene Güterzüge. Das für die Elektrifizierung erforderliche Planfeststellungsverfahren bringt den Anwohnern auch mehr Lärmschutz, der dann vorgeschrieben ist. Dieser kann sowohl durch Wände als auch durch Maßnahmen direkt am Gleis erreicht werden. Wände müssen dabei nicht zwangsläufig sehr hoch werden. Inzwischen gibt es Versuche mit sehr niedrigen Anlagen, die weniger stark ins Stadtbild eingreifen als die bisher üblichen Wände und trotzdem Lärm abhalten.

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