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Streikfreudig. Immer wieder kommt es an der Charité zu Arbeitskämpfen, hier ein Archivbild.

© Gregor Fischer / dpa

Streik an der Charité: Bundesregierung, übernehmen Sie!

In Berlin streiken die Charité-Pflegekräfte - wieder mal. Kein Wunder, die Krankenhausfinanzierung muss sich ändern. Und das kann der Senat nicht allein. Ein Kommentar.

Nun – einige Tage vor der Bundestagswahl – äußert sich auch die Kanzlerin zum Pflegenotstand, zu den Löhnen in Kliniken und Heimen, die angesichts der harten Arbeit unangemessen seien. Geschenkt.

Von Linkspartei bis, ja vielleicht sogar bis zur FDP sind sich ohnehin alle einig: Wer sich im Schichtsystem, nachts und am Wochenende, um Kranke kümmert, wer bei Operationen hilft, Wunden pflegt, wäscht, füttert, Medikamente und Trost gibt, sollte mehr verdienen. Doch obwohl die Löhne steigen, sind sie für all den Stress, die Verantwortung ganz offensichtlich immer noch viel zu knapp.

Die Finanzierung überdenken

Selbst an der prestigeträchtigen Charité fehlen weiterhin Pflegekräfte (wofür die Klinik nur bedingt kann, denn die Löhne werden letztlich von den Krankenkassen gezahlt). Nun wird an Europas größter Universitätsklinik wieder gestreikt. Die Beschäftigten fordern nicht mehr Lohn, sondern mehr Kollegen.

Klar, die Charité braucht auch vom rot-rot-grünen Senat mehr Mittel, schon weil die Koalition vor einem Jahr explizit antrat, die Lage dort zu verbessern. Doch mit Blick auf die Wahl sollte der Dauerkonflikt endlich Anlass sein, die Krankenhausfinanzierung grundsätzlich zu ändern. Die neue Bundesregierung ist gefragt.

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