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© Jasmin Rietdorf

Streik: ''Geld für Schule - nicht für Banken''

Rund 8000 Schüler und Studenten haben am Mittwoch in Berlin-Mitte für eine bessere Bildung demonstriert. Mehrere Demonstranten versuchten sogar, die Humboldt-Universität zu besetzen. Die Initiative "Bildungsblockaden einreißen" rief zu den bundesweiten Schulstreiks auf.

Sie machten ihrem Ärger richtig Luft: Rund 8000 Schüler zählte die Polizei, die am Mittwochmittag in Berlin-Mitte für bessere Bildung demonstrierten. Neben Cannabis-Rauch schwebte immer wieder die gleiche Botschaft über den Köpfen, die Forderung "Bildung für alle - und zwar umsonst."

Die Schüler forderten eine kostenlose Bildung vom Kindergarten bis zur Volkshochschule und die Rücknahme der Verkürzung der Schulzeit bis zum Abitur um ein Jahr auf zwölf Jahre. Außerdem verlangten sie, die Klassengrößen auf maximal 20 Schüler zu begrenzen und die Einstellung zusätzlicher Lehrer. Die Demonstranten führten Plakate mit Aufschriften wie "Geld für Schule - nicht für Banken" oder "Bildung nicht nur für Reiche" mit sich.

Mehrere der Demonstranten sind am Mittag in die Humboldt-Universität eingedrungen. Wie die Polizei mitteilte, versuchten sie das Gebäude Unter den Linden zu besetzen. Sie warfen Toilettenpapier und Zeitungen aus den Fenstern der Universität, wobei auch Teile einer Ausstellung über die Reichspogromnacht beschädigt wurden. Nach 20 Minuten verließen die Demonstranten das Haus wieder. Die Polizei griff nach Absprache mit der Universität nicht in das Geschehen ein. Inzwischen laufe der Universitätsbetrieb wieder normal, hieß es.

Zu dem Streik hatte die Initiative "Bildungsblockaden einreißen" aufgerufen, zu der unter anderem die Landesschülervertretung und die Grüne Jugend gehören. Unterstützt wurden die Schüler auch von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) sowie von einzelnen Bereichen der Humboldt-Universität (HU).

Die Demonstration begann um 11 Uhr auf dem Molkenmarkt unweit des Roten Rathauses. Die Abschlusskundgebung sollte gegen 14:15 Uhr auf dem Bebelplatz stattfinden.

In ganz Deutschland wollten am Mittwoch in über 33 deutschen Städten Schüler und Studenten streiken. Die Veranstalter rechneten mit einer bundesweiten Teilnehmerzahl von 100.000 Demonstranten. (mit ddp)

Jasmin Rietdorf

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