Streik im öffentlichen Dienst: Flüge gestrichen - mehr Betrieb bei der Bahn
Bundesweit gibt es Warnstreiks. In Berlin fallen dutzende Flüge aus - und wohl auch der Betrieb in den Bädern. Zudem gehen Schüler auf die Straße.
Die Gewerkschaft Verdi hat ihre Mitglieder zu Warnstreiks aufgerufen - das hat auch Folgen für Berlin.
Flughäfen Tegel und Schönefeld
Das Personal an den Berliner Flughäfen Schönefeld und Tegel streikt zwar nicht, dafür aber Beschäftigte an anderen deutschen Airports. Dort sind vor allem die Sicherheitskontrollen, die Gepäckabfertigung und die Feuerwehr betroffen. Weil dadurch der Betrieb beispielsweise in München und Frankfurt am Main gestört ist, gibt es auch Probleme in Berlin. Lufthansa, Eurowings und Air Berlin haben knapp hundert Verbindungen gestrichen - acht in Schönefeld und 91 in Tegel. Wer heute startet, sollte sich unbedingt vorher informieren. Es gibt ein Info-Telefon: (030) 6091 1150 sowie Twitter-Nachrichten. @berlinairport Bisher sei es an den Flughäfen ruhig, abgesehen von den gestrichenen Flügen gebe es keine Einschränkungen. "Die meisten Fluggäste haben sich ja vorher informiert, für Notfälle sind aber auch zusätzliche Kräfte an den Flughäfen im Einsatz, um Passagiere zu informieren", sagte Airport-Sprecher Lars Wagner.
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Flugausfälle bundeweit
Am stärksten sind von den Streiks die Flughäfen München und Köln-Bonn betroffen. Im Süden starten und landen am Mittwoch insgesamt nur etwa 90 Flüge der Lufthansa. . Lufthansa hat für München alle Interkontinentalflüge ,Interkontinentalflüge wurden komplett gestrichen. Insgesamt starten und landen etwa zwei Drittel aller Flüge nicht, schreibt der Flughafenbetreiber auf seiner Internetseite
Auch Air Berlin kündigte massive Einschränkungen an. Zum Beispiel am Flughafen Köln-Bonn: Alle innerdeutschen Flüge, die bis 12 Uhr starten oder landen sowie alle Abflüge nach München für den gesamten Tagwerden wegen des Streiks gestrichen. Für Flüge nach Spanien und auf die Kanarischen Inseln sei mit Änderungen der Flugzeiten zu rechnen. Am Flughafen München streicht Air Berlin alle innerdeutschen Flüge, Interkontinentalflüge werden über Nürnberg umgeleitet.
Viele Reisende vor allem innerhalb Deutschlands steigen wegen der Streiks auf den Schienenverkehr um. Bei der Bahn habe man ein erhöhtes Fahrgastaufkommen registriert. "Das können wir aber stemmen, bislang kommt es nicht zu Einschränkungen im Betriebsablauf", sagt ein Bahn-Sprecher.
Bäder und Stadtreinigung
Der Streik der Verdi-Mitglieder bei den Bädern beginnt 8 Uhr im Stadtbad Tempelhof. Die Gewerkschaft erklärte: „Frühschwimmer, Sportler und Schulen müssen mit geschlossenen Hallen rechnen.“ Es ist damit zu rechnen, dass auch weitere Bäder betroffen sind. Außerdem legen Mitarbeiter der Berliner Stadtreinigung (BSR) und der Berliner Wasserbetriebe (BWB) die Arbeit nieder. Anders als in Kliniken - die Anfang der Woche in Warnstreik geteten waren - und Bädern werden die Folgen bei BSR und BWB geringer sein, betriebsintern dürfte sich vieles reorganisieren lassen. Die BSR teilte aber mit: „Bei Müllabfuhr, Sperrmüll-Abholservice und Straßenreinigung wird es zu Verspätungen kommen.“ Die Recyclinghöfe werden am Mittwoch erst 11 Uhr öffnen.
Studentenwerk
Außerdem wollen sich Beschäftigte des Berliner Studentenwerkes und des Bundesarchivs am Warnstreik beteiligen. Während Schwestern und Pfleger am Dienstag am Pariser Platz demonstrieren, soll am Mittwoch vor der BSR-Zentrale in der Ringbahnstraße in Tempelhof protestiert werden. Dazu rufen auch die Beschäftigten des Studentenwerkes auf. An den Berliner Flughäfen hat sich Verdi mit den Betreibern geeinigt: 2000 Bodenbeschäftigte erhalten ab Juli 2,7 Prozent mehr Lohn, 2017 kommen noch mal zwei Prozent dazu.
Schülerstreik
Ein Streikaufruf richtet sich auch an Berliner Schüler. Das Bündnis "Jugend gegen Rassismus", ein Zusammenschluss von Schülern, Studenten, Auszubildenden und jungen Arbeitnehmern, rufen zu einem bundesweiten Streik der Schüler, Studenten und Azubis auf. In Berlin ist eine zentrale Kundgebung am heutigen Mittwoch um 11 Uhr am S-Bahnhof Gesundbrunnen auf. Bei einer ähnlichen Veranstaltung im November 2015 beteiligten sich rund 2000 Schüler. Die Initiatoren wollen ein "Zeichen setzen gegen gegen rechte Hetze und Gewalt, für eine Welt ohne Ausgrenzung, Abschiebung und Krieg", wie es auf der Facebookseite des Bündnisses heißt.