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Streit um Fahrpreise: BVG findet Seniorenticket zu großzügig

Die BVG stellt das Seniorenticket in Frage mit dem man kreuz und quer durch Berlin und Brandenburg reisen darf. Erst vor kurzem hatten sich die Verkehrsunternehmen der Region darauf geeinigt, das 45 Euro teure Ticket anzubieten. Jetzt will die BVG den Beschluss dazu wieder kippen.

Die BVG will den Aufsichtsratsbeschluss des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB) zur Einführung eines Seniorentickets für monatlich 45 Euro, das in Berlin und Brandenburg gelten soll, nicht mittragen. Die Verkehrsbetriebe sind lediglich bereit, ein Ticket einzuführen, das nur für Berlin gilt, aber auch 44 oder 45 Euro kosten soll. Dies bestätigte Unternehmenssprecherin Petra Reetz.

Intern hatten sich die Verkehrsbetriebe im VBB, mit der BVG und der S-Bahn an der Spitze, Anfang November darauf geeinigt, zwei Tickets für Senioren anzubieten: eines zum Preis von 44 Euro nur für das Stadtgebiet, ein weiteres für den gesamten Verbundbereich sollte 47 Euro kosten. Dessen ungeachtet beschloss dann aber der VBB-Aufsichtsrat, in dem Vertreter des Senats, der Brandenburger Landesregierung sowie der Landkreise und Kommunen sitzen, nur ein Ticket für 45 Euro ins Programm zu nehmen, das sowohl in Berlin als auch in Brandenburg gelten sollte.

Zugleich beschloss das Gremium mehrheitlich auf Wunsch von Brandenburgs Infrastrukturminister Reinhold Dellmann (SPD), auf Tariferhöhungen in Brandenburg im nächsten Jahr, in dem der Landtag gewählt wird, zu verzichten. Die Tariferhöhungen waren von den Verkehrsbetrieben aber schon fest eingeplant. Inzwischen hat auch der Senat auf eine Tariferhöhung in Berlin für 2009 verzichtet – gegen den Widerstand von Finanzsenator Thilo Sarrazin (SPD), der Aufsichtsratsvorsitzender der BVG ist.

Gegen das vom VBB beschlossene einheitliche Seniorenticket wehrt sich die BVG aber weiter. Der Vorstand will seinem Aufsichtsrat nun vorschlagen, lediglich ein Ticket nur für Berlin einzuführen. VBB-Chef Hans-Werner Franz hatte sein Modell mit Umfragen begründet, die ergeben hätten, dass die potenziellen Käufer eines Seniorentickets nicht bereit wären, mehr als 45 Euro dafür auszugeben. 

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