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Berlin: Strengere Auflagen für stinkende Lastwagen Schadstoffausstoß muss sinken – Vorbilder sind London und Paris

Für Last- und Lieferwagen, die Schadstoffe in großen Mengen ausstoßen, ist in den nächsten Jahren mit erheblichen Einschränkungen zu rechnen. Von 2005 an gelten in der EU neue Richtlinien, die vorschreiben, dass bei einer absehbaren Überschreitung der Grenzwerte gegengesteuert werden muss.

Für Last- und Lieferwagen, die Schadstoffe in großen Mengen ausstoßen, ist in den nächsten Jahren mit erheblichen Einschränkungen zu rechnen. Von 2005 an gelten in der EU neue Richtlinien, die vorschreiben, dass bei einer absehbaren Überschreitung der Grenzwerte gegengesteuert werden muss. Notfalls mit Verkehrseinschränkungen. Am heutigen Montag findet dazu ein Erfahrungsaustausch mit anderen Städten statt. Berlin muss handeln, denn nach Angaben der Stadtentwicklungsverwaltung gehört etwa die Hälfte der Lastwagen in der Stadt zu den „Stinkern“. Berlin liege damit über dem Durchschnitt anderer Städte.

Paris setzt zum Beispiel auf Elektrofahrzeuge. Seit wenigen Tagen liefern sie Produkte der Firma L’Oreal an Apotheken, Parfümerien und Friseursalons im Zentrum aus. Die Reichweite beträgt bis zu 100 Kilometer. Im Stadtverkehr muss das Fahrzeug nach etwa 60 Kilometer wieder an die Steckdose, um „aufgetankt“ zu werden. Diese Entfernungen entsprechen den Anforderungen an einen Lieferwagen im innerstädtischen Kurierdienst.

Ganz aus dem Stadtgebiet verbannen will man die „Stinker“ in London. Erfasst werden sollen sie über das Mautsystem, das an der Themse bereits die Zufahrt zur Innenstadt gebührenpflichtig macht. Während derzeit mit diesem System vor allem Einnahmen gesichert werden, die auch in den Ausbau des Nahverkehrs gesteckt werden, soll das Verfahren jetzt so erweitert werden, dass Fahrzeuge mit einem hohen Schadstoffanteil besonders viel zahlen.

Erste Modellprojekte haben auch in Berlin stattgefunden. Ausgewählt hatte man im vergangenen Jahr die Beusselstraße. Zunächst gab es eine Begrenzung der Geschwindigkeit auf Tempo 30, das aber erst weitgehend eingehalten wurde, nachdem die Polizei verstärkt kontrolliert hatte. Danach gab es einen Monat lang ein Durchfahrverbot für Lastwagen mit einer vorgeschlagenen Alternativroute. Und schließlich wurde die Ampelanlage so gesteuert, dass es weniger Wartezeiten und damit auch einen geringeren Schadstoffausstoß gab.

Das Ergebnis: Mit Fahrverboten für Lastwagen und Tempo 30 wird die Luft besser. Doch sauber genug ist sie dann immer noch nicht – gemessen an den künftigen rigorosen Grenzwerten der EU. Die vorher errechneten theoretischen Verbesserungen waren nicht immer erreicht worden. Zusätzliche verkehrslenkende Maßnahmen seien nötig, hieß es damals. Entscheidungen sind jedoch noch nicht gefallen.

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