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Berlin: Studenten stiegen dem Palast der Republik aufs Dach

Nachts hineingeschlichen – 500 protestierten zuvor auf der Straße

Kurz nach 15 Uhr standen sie plötzlich auf dem Dach und riefen: „Paläste für alle und zwar umsonst.“ Dann entfalteten die rund 50 junge Leute an der zum Berliner Dom gewandten Seite des Palastes der Republik ein riesiges Transparent und ließen es die Fassade hinabhängen. Aufschrift: „Besetzt“. Etwa 200 Studenten jubelten ihnen vom Schlossplatz aus zu. Es war der Abschlussgag der Studentendemonstration am Sonnabend durch Mitte, die gegenüber an der Humboldt-Uni ihren Endpunkt hatte.

Von der Palastbesetzung waren die Beamten völlig überrascht: Die Studenten hatten sich nach eigenen Angaben offenbar schon in der Nacht zuvor in das Gebäude geschlichen. Sie forderten mit Megaphonen eine Zwischennutzung des asbestsanierten Palastes für soziale und studentische Zwecke. Nach einer Strafanzeige durch den „Hausherren“, das Bundesvermögensamt, verließen die 50 Studenten gegen 17.30 Uhr freiwillig die Ruine des Palastes. Ihre Personalien wurden festgestellt. Am Bauzaun gab es währenddessen einige kleine Rangeleien zwischen Studenten und einer Hundertschaft Bereitschaftspolizei, Schneebälle wurden auf die Beamten geworfen.

Die Demo „gegen Bildungs- und Sozialabbau“ war zuvor friedlich geblieben. Statt der vom Veranstalter erwarteten 5000 kamen allerdings nach Angaben der Einsatzleiterin der Polizei „höchstens 500“. Sie zogen hinter Trucks, auf denen Musikboxen laut dröhnten, von der Siegessäule über die Straße des 17. Juni, die Leipziger Straße und Unter den Linden zum Schlossplatz, bibberten teils in der eisigen Kälte und verbreiteten dennoch ein wenig Love-Parade-Stimmung.

Die Autofahrer waren unterdessen weniger gut gelaunt, standen sie doch drumherum teils recht lange im Stau. So war die Allee „Unter den Linden“ während der Palastbesetzung eine Stunde gesperrt. Ha

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