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Berlin: Studentendorf: Kaufverhandlungen mit Bewohnern

Zehlendorf. Das marode Studentendorf Schlachtensee soll von den Bewohnern und deren wirtschaftlichen Partnern gerettet werden: Im zweiten Bieterverfahren um das 53 000 Quadratmeter große Areal hat die „Arbeits- und Bietergemeinschaft Schlachtensee“ den Zuschlag bekommen.

Zehlendorf. Das marode Studentendorf Schlachtensee soll von den Bewohnern und deren wirtschaftlichen Partnern gerettet werden: Im zweiten Bieterverfahren um das 53 000 Quadratmeter große Areal hat die „Arbeits- und Bietergemeinschaft Schlachtensee“ den Zuschlag bekommen. Das Auswahlgremium unter Vorsitz von Stadtentwicklungssenator Peter Strieder (SPD) entschied zu Gunsten der Arbeitsgemeinschaft (AG), nachdem die anderen beiden Bieter ausgestiegen waren. Die AG will den schon von mehreren Interessenten erwogenen Abriss der teilweise denkmalgeschützten Gebäude vermeiden und die Anlage aus den 50er Jahren schrittweise modernisieren.

„Nach der Auswahl der AG haben jetzt die eigentlichen Verkaufsverhandlungen begonnen. Sie sollen innerhalb der nächsten acht Wochen über die Bühne gehen“, sagte Strieders Sprecherin Petra Reetz. Verhandelt werden muss vor allem über den Kaufpreis. Er soll sich um zwölf Millionen Euro bewegen. Die AG will ihn drücken und verweist auf Zusatzkosten durch den Leerstand – zurzeit wohnen in den über 1000 Wohnplätzen weniger als 40 Studenten. Das Land als Verkäufer würde der AG allerdings lieber inhaltlich als finanziell entgegen kommen: Der Studentendorf-Gemeinschaft soll die Option zugestanden werden, ein Großteil der 27 Gebäude doch abreißen zu dürfen, falls sie sich nicht profitabel weiter betreiben lassen. Diese Option minimiert das Risiko der Betreiber, denn das Areal an der Wasgenstraße böte sich für den Bau exklusiver Eigentumswohnungen an.

Die Studentendorf-AG bereitet nach eigener Auskunft zurzeit die Gründung einer Firma zur Finanzierung ihres Projektes vor. Eine Kreditzusage der Bayrischen Landesbank liege vor, zusätzliches Geld solle von einer am Konzept beteiligten Partnerfirma und über einen geschlossenen Immobilienfonds aufgetrieben werden.

Sollten die Verhandlungen zwischen Land und Investoren scheitern, könnte der Berliner Liegenschaftsfonds die Immobilie wieder auf den Markt bringen. Dann würde das Tauziehen erneut beginnen.obs

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