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Berlin: Studie fordert neue Konzepte für Obdachlose

Die Berliner Jugendhilfe kann vielfach nicht verhindern, dass Jugendliche auf der Straße landen. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie „Junge Menschen auf der Straße in den Berliner Innenstadtbezirken“ des Instituts für Sozialforschung, Informatik und Arbeit (ISIS).

Die Berliner Jugendhilfe kann vielfach nicht verhindern, dass Jugendliche auf der Straße landen. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie „Junge Menschen auf der Straße in den Berliner Innenstadtbezirken“ des Instituts für Sozialforschung, Informatik und Arbeit (ISIS). Der Senat schätzt, dass es in der Hauptstadt rund 1800 Minderjährige gibt, die ihren Lebensmittelpunkt auf der Straße haben. Nach der im Sommer 2007 durchgeführten Untersuchung hatten mehr als 60 Prozent der Mädchen und Jungen, die unter anderem auf dem Berliner Alexanderplatz sowie vor den Bahnhöfen Ostkreuz, Warschauer Straße und Frankfurter Allee befragt wurden, zwar zuvor Kontakt zum Jugendamt, landeten dann aber trotzdem auf der Straße. „Auf durchschnittlich 2,4 Jugendhilfemaßnahmen kommt jeder der Jugendlichen, bevor er auf der Straße landet“, so Vincenz Leuschner, einer der Autoren der Studie.

Zu wenig Hilfe gebe es in Berlin aber auch für die Gruppe der 18- bis 21-Jährigen, da die Jugendämter in der Regel für diese Altersgruppe keine Maßnahmen mehr bewilligten, kritisieren die Sozialwissenschaftler. Es sei jedoch problematisch, so Anett Leach, ebenfalls Sozialarbeiterin im „Klik“, wenn sinnvolle Maßnahmen wie betreutes Wohnen mit dem Erreichen der Volljährigkeit plötzlich beendet werden. „Auch mit 18 sind viele unserer Jugendlichen mit dem täglichen Leben überfordert“, ergänzt sie. Eine Stellungnahme der Senatsverwaltung für Jugend war bis Redaktionsschluss nicht zu erhalten. Frank Brunner

Frank Brunner

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