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Berlin: Stummel-U-Bahn fährt vorerst nur während der WM

Zwischen dem neuen Hauptbahnhof und dem Pariser Platz wird die geplante „StummelU-Bahn“ vorerst nur während der Fußball-Weltmeisterschaft im nächsten Sommer in Betrieb sein. Das betonte jetzt die Senatsverwaltung für Verkehr.

Zwischen dem neuen Hauptbahnhof und dem Pariser Platz wird die geplante „StummelU-Bahn“ vorerst nur während der Fußball-Weltmeisterschaft im nächsten Sommer in Betrieb sein. Das betonte jetzt die Senatsverwaltung für Verkehr. Die Linie 55 werde danach wieder eingestellt, bis der Bahnhof Brandenburger Tor zum Ende des Jahres 2006 in voller Länge fertig sei.

Anfang 2007 könnte der provisorische Shuttle-Betrieb der U 55 wieder aufgenommen werden, bis zur 2020 geplanten Fertigstellung der gesamten Linie bis zum Alexanderplatz. Die Herrichtung des U-Bahnhofs Brandenburger Tor für einen Betrieb während der Weltmeisterschaft koste rund 28 Millionen Euro, von denen 24 Millionen aus Hauptstadtmitteln des Bundes stammten, bestätigte die Staatssekretärin der Bauverwaltung, Maria Krautzberger, in der Antwort auf eine Kleine Anfrage der bündnisgrünen Abgeordneten Claudia Hämmerling.

Die Parlamentarierin sprach gestern von einer teuren „WM-Spaßbahn“. Angesichts des Streits um die Finanzierung des Sozialtickets muteten die Kosten für zwei Kilometer Länge „utopisch“ an. Jährliche Betriebskosten von 750 000 Euro machten den Wahnsinn deutlich, sagte Hämmerling. Der Senat hat es ihrer Auffassung nach versäumt, mit der Bundesregierung über eine sinnvolle S-Bahn-Erschließung des Hauptbahnhofs in Nord-Süd-Richtung als Alternative zu verhandeln. Aus wirtschaftlichen Gründen sei es noch immer sinnvoll, auf den Weiterbau der U 55 zu verzichten, erklärte die Abgeordnete.

BVG-Sprecherin Petra Reetz betonte am Montag, es sei wegen der Ausbauarbeiten nicht möglich, die neue U-Bahn-Strecke auch gleich nach der Weltmeisterschaft zu nutzen. Die Linie könne sich zu einem Publikumsmagneten entwickeln. Der provisorische WM-Betrieb werde von Berlinern und Besuchern als „charmante Notlösung“ empfunden.C. v. L.

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