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Berlin: Subtile Stiche

So richtig angenehm scheint das Betriebsklima im Senat nicht mehr zu sein. Man kommt über die Runden, wenn eine Wohnungsbaugesellschaft erhalten werden muss.

So richtig angenehm scheint das Betriebsklima im Senat nicht mehr zu sein. Man kommt über die Runden, wenn eine Wohnungsbaugesellschaft erhalten werden muss. Doch etwas Trennendes ist geblieben, den fünf gemeinsamen Jahren zum Trotz. Kultursenator Thomas Flierl (PDS) bekommt das zu spüren. Vor ein paar Wochen hat er versagt, als im Bezirksamt Lichtenberg darüber gestritten wurde, wie im öffentlichen Raum an das frühere Stasi-Sperrgebiet um die Strafanstalt Hohenschönhausen erinnert werden sollte. Mielkes alte Männer geiferten – und Flierl schaffte es nicht, dagegen- zuhalten. Doch ehemalige Häftlinge des Stasi-Gefängnisses, von den Ex-Obersten und Knastleitern eingeschüchtert, erfuhren Genugtuung – sofern das möglich ist – bei einer Veranstaltung, zu der Walter Momper eingeladen hatte, SPD-Politiker, Wiedervereinigungsbürgermeister und, wenn es um Geschichtspolitik geht, herkunftsbewusst. Flierl saß mit gallebitterem Gesicht dabei. Nun hat die Sozialdemokratin und Justizsenatorin Karin Schubert nachgelegt: Sie unterschrieb den Aufruf für die sofortige Aufstellung der Informationstafeln im ehemaligen Sperrgebiet. Es wird wohl noch dauern mit der Vereinigung aller Linken.

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