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Berlin: Suche nach Munition geht weiter

Neuhausen – Die ursprünglich nur für wenige Tage geplante Suche nach Kriegsmunition in Neuhausen bei Cottbus entwickelt sich zu einer schier endlosen Belastung für die Einwohner. Zwar hat der Kampfmittelbeseitigungsdienst die Arbeiten in dem am 14.

Neuhausen – Die ursprünglich nur für wenige Tage geplante Suche nach Kriegsmunition in Neuhausen bei Cottbus entwickelt sich zu einer schier endlosen Belastung für die Einwohner. Zwar hat der Kampfmittelbeseitigungsdienst die Arbeiten in dem am 14. Dezember am Ortsausgang entdeckten Bombentrichter in der vergangenen Woche beendet. Doch entlang der zerstörten Ortsverbindungsstraße werden weitere Minen aus dem Zweiten Weltkrieg vermutet. Mit spezieller Technik und größter Vorsicht wurde auch am Dienstag wieder Boden neben der Straße abgetragen. Die Reparatur der wichtigen Verbindungsstraße in Richtung Cottbus kann sich nach Angaben von Bürgermeister Dieter Perko (CDU) noch Wochen oder gar Monate hinziehen. Bis dahin müssen sich die 400 Einwohner auf Umleitungen und zeitweilige Evakuierungen einstellen.

Wie berichtet, war Mitte Dezember unter der Straße eine sogenannte Riegelmine von selbst detoniert. Mit diesen etwa 80 Zentimeter langen und mit vier Kilo Sprengstoff gefüllten Panzersperren wollte die Wehrmacht am Kriegsende den Vormarsch der Roten Armee wenigstens zeitweilig aufhalten. Doch die Truppen aus dem Osten rückten schneller vor als erwartet. Die Minen wurden in einem Bombentrichter versteckt. Über den zugeschütteten Trichter wurden später eine Straße sowie eine Gas- und eine Wasserleitung gebaut. „Mit der Zeit verrosten aber die Sicherungsteile der Minen“, sagt Munitionssucher Mario Büchner. „Das erklärt die Selbstdetonationen.“

Insgesamt lagen in dem bis zu sechs Meter tiefen Trichter zehn Riegelminen und 14 Raketensprengkörper. Zwei Minen gingen von selbst los, weitere drei mussten gesprengt werden. Dadurch gab es Schäden an mehreren Häusern. Bewohner beklagen Rissen in den Wänden, klemmende Fenster und Türen sowie Defekte an Schlössern und Gasventilen.

Derzeit suchen die Fachleute den rund 100 Meter langen Wassergraben neben der Straße nach möglichen Hinterlassenschaften des Krieges ab. Mehrfach hatten gestern die Metalldetektoren angeschlagen. Doch Auslöser waren keine Minen, sondern vergrabene Schrottteile. Anders als in den Tagen vor und nach Weihnachten müssen diesmal keine Einwohner aus Sicherheitsgründen ihre Häuser verlassen. Claus-Dieter Steyer

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