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Berlin: Sündenbabel

Ich bin dann mal weg.“ Das sagt sich mancher in diesen Zeiten und begibt sich, in der Nachfolge Christi wie auch Hape Kerkelings, auf Pilgerreise.

Ich bin dann mal weg.“ Das sagt sich mancher in diesen Zeiten und begibt sich, in der Nachfolge Christi wie auch Hape Kerkelings, auf Pilgerreise. Nicht nur unter katholischen Gläubigen, auch unter evangelischen ist das Tradition und Trend zugleich – Anlass zu einem neuen Arbeitskreis „Ökumenische Pilgerwege in Berlin und Brandenburg“, der jetzt erste Routenvorschläge benannt und zugleich eine Warnung ausgesprochen hat. „Eine Durchquerung des Berliner Stadtgebiets zu Fuß ist selbst geübten Pilgern nicht anzuraten.“ Die Gründe, die zu diesem Ratschlag bewogen, sind ebenso spiritueller wie praktischer Natur. Eine Pilgerreise, so gibt die Evangelische Kirche zu bedenken, habe ja doch mit Kontemplation zu tun, und die sei in einer Stadt wie Berlin schwierig. Unsere geliebte Metropole – ein Pfuhl der materiellen und sinnlichen Ablenkungen, ein Sündenbabel gar, Gift für die innere Einkehr? Nun, das müssen die frommen Pilger mit sich selbst ausmachen. Aber da ist noch das Problem der Ausschilderung des Pilgerwegs. Die sei schwierig, daher, so der Arbeitskreis, werde darauf verzichtet. Doch hier gibt es längst Hilfe, sie kommt sogar von oben. Man nennt sie GPS.

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