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Berlin: Super700

Das erste Mal habe ich Super700 im Mudd Club gesehen. Da standen sie zu siebt auf der kleinen Bühne.

Das erste Mal habe ich Super700 im Mudd Club gesehen. Da standen sie zu siebt auf der kleinen Bühne. Ich war beeindruckt. Eigentlich gehöre ich zu den widerlichen Menschen, die bei Konzerten an der Bar rumstehen und die ganze Zeit quatschen. Bei Super700 habe ich vom ersten bis zum letzten Lied den Mund gehalten. Ihren Musikstil kann man schwer beschreiben. Vielleicht so: Portishead trifft die Rhythmusgruppe der Smiths trifft mysteriös angehauchte Chormusik. Sehr sphärisch und trotzdem rockig. Super700 sind vier Berliner Musiker und drei singende Schwestern aus Albanien. Ich kenne niemanden, der die Band gehört (oder noch besser: live gesehen) hat und nicht sofort hellauf begeistert war. Bis auf einen Freund von mir, aber dessen Musikgeschmack war schon immer so mies, dass ich mich selbst wundere, warum ich mit dem Kerl noch befreundet bin. Bisher haben Super700 erst ein Mini-Album mit sechs Songs veröffentlicht, am 26. Mai kommt nun ihr erstes richtiges Album auf den Markt. Das heißt wie die Band. Und am 27. gibt es ein Release-Konzert im HAU 2 in Kreuzberg. Die Sache mit dem Stillsein beim Konzert ist mir vorher übrigens nur ein einziges Mal passiert: Vor 15 Jahren im Loft, als eine mir damals völlig unbekannte Band mit dem merkwürdigen Namen Rammstein auf der Bühne stand.

Tim Renner ist Chef des Labels Motor.

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