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Berlin: Swingende Schwestern

Dagmar Biener hatte keinen Bezug zu Nonnen, bis sie selber eine spielte – in „Non(n)sens“

Sie ist die Chefin. Als Mutter Oberin Maria Regina der „kleinen Schwestern von Marienfelde“ steht sie auf der Bühne und betritt Neuland. Denn eine Nonne hat Dagmar Biener noch nie gespielt. Mehr noch: Sie hatte bislang keine Beziehung zu Frauen im Kloster, ist selber sogar einst aus der Kirche ausgetreten. Ihre Meinung über Ordensschwestern hat sich aber gewandelt, nicht nur durch ihre Rolle in dem Musical, sondern auch seit dem Besuch von vier FranziskanerSchwestern aus der Wollankstraße in Wedding, die sich das Stück anschauten. „Die haben sich köstlich amüsiert, kamen am Schluss auf die Bühne und luden uns zum Kaffee in ihren Orden ein“, erzählt Dagmar Biener. Der Besuch im Kloster war für die gebürtige Weddingerin eine Lehrstunde: „Die vier Frauen leben dort mit fünf Klosterbrüdern zusammen“, berichtet sie, und vor der Arbeit der Frauen zieht sie den Hut: „Sie engagieren sich in der Aids-Präventionsarbeit.“

Die Handlung von „Non(n)sens“: Weil die Ordensküche schlechten Fisch zubereitet hatte, starben 52 Nonnen, 48 konnten bestattet werden, für die restlichen reichte das Geld des Ordens nicht. Das soll nun durch einen Benefiz-Gesangsabend der überlebenden Schwestern hereinkommen. Swingende Nonnen? Da fühlt man sich an „Sister Act“ mit Whoopi Goldberg erinnert, „Non(n)sens“ funktioniert ganz ähnlich. Vier der fünf Schauspielerinnen auf der Bühne haben eine Gesangsausbildung, nicht so Dagmar Biener. Das macht ihr aber nichts: „Ich singe einfach drauflos“. Und das gar nicht schlecht.

Dagmar Biener kennt viele Bühnen der Stadt. Sie fing an im Kinderensemble des Friedrichstadtpalasts, spielte im Hansa- Theater, am Ku’damm, dem Renaissance-Theater und eben in der Tribüne. Sie drehte mit Loriot in dessen beiden Kinofilmen und steht immer wieder für Fernsehserien vor der Kamera. Wer sie als Nonne sehen will: Jetzt ist Gelegenheit dazu. oew

„Non(n)sens“: 21. bis 23. und 26. bis 29. August (jeweils 20 Uhr), sowie im November und Dezember in der Tribüne, Otto-Suhr-Allee 18, Tel. 3412600.

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