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Tafel der Demokratie: Dinner for 1500

Bundespräsident Christian Wulff und seine Frau Bettina haben am Freitagabend vor dem Brandenburger Tor mit 1500 Gästen aus ganz Deutschland an der "Tafel der Demokratie" gespeist. Ganz ohne Protest verlief die Veranstaltung in diesem Jahr aber nicht.

Das üppige Mahl, zu dem die „Werkstatt Deutschland“ geladen hatte, soll den Dialog zwischen Bürgern und Staatsoberhaupt fördern. Die Veranstaltung wird seit 2004 zum Einstand des neuen Bundespräsidenten ausgerichtet. Spitzenköche des Hotels Adlon servierten Berliner Sülze, niedersächsischen Kartoffeleintopf und Welfenspeise mit Waldbeeren, eine Creme, die für das Herrscherhaus in Hannover erfunden worden sein soll.

Auf der anderen Seite des Brandenburger Tors, in gebührendem Sicherheitsabstand am Rande des Tiergartens, hatte bereits am Nachmittag die Arbeitsgemeinschaft Soziales Berlin eine „Tafel der Habenichtse“ organisiert und mit Linsensuppe für höhere Hartz-IV-Regelsätze demonstriert. Das Treffen soll auch ironischer Protest gegen eine „Vertafelung“ der Gesellschaft sein. Die Arbeitsgemeinschaft fordert die Erhöhung der Hartz-IV-Sätze um mindestens 80 Euro, um die Abhängigkeit sozial Bedürftiger von den zahlreichen karitativen Essenstafeln im Land zu beenden. „Wir wollen einklagbare soziale Rechte und keine Abhängigkeit vom Wohlwollen reicher Menschen“, sagte Roland Klautke, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Soziales Berlin. (Tsp/dpa)

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