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Berlin: Tag der offenen Moschee: Den Gebetsraum darf man nur ohne Schuhe betreten

Moslems haben es dieser Tage nicht leicht. Oft wird der Islam aus Unwissenheit als radikale Religion dargestellt.

Moslems haben es dieser Tage nicht leicht. Oft wird der Islam aus Unwissenheit als radikale Religion dargestellt. Dabei waren wohl die wenigsten jemals in einer Moschee oder haben im Koran gelesen. Verschiedene islamische Vereinigungen veranstalten deshalb einmal im Jahr einen Tag der offenen Moschee, an dem Interessierte knapp zehn Berliner Moscheen anschauen und mit Gemeindemitgliedern diskutieren können. Seit 1998 ist der 3. Oktober bundesweit Tag der offenen Moschee.

"Viele unserer Gotteshäuser befinden sich in Hinterhöfen oder werden kaum wahrgenommen. An diesem Tag wollen wir die Bevölkerung zum Reinkommen und Anschauen einladen", sagt Burhan Kesici von der Islamischen Föderation in Berlin. Außerdem erwarte er ein besseres Verständnis und mehr Dialogbereitschaft. Besucher einer der Moscheen erwarten arabische oder türkische Snacks, Informationsmaterial zum Islam und Führungen und Diskussionsrunden mit den moslemischen Gemeindemitgliedern. Die größten Gotteshäuser sind die Sehitlik- und die Mevlana-Moschee in Kreuzberg. Auch in Reinickendorf, Schöneberg, Wedding, Mariendorf, Spandau und Neukölln können Besucher einen islamischen Gottesdienst kennenlernen. Im Gegensatz zum weit verbreiteten Klischee sei der Islam im Grunde eine friedliche Religion, sagt Kesici: "Im Koran steht, wer jemanden tötet, der tötet die ganze Menschheit."

Gebetet wird Richtung Mekka

Fünfmal am Tag dient das Buch den Gläubigen als Gebetsbuch. Vor dem Eintritt in die Moschee unterziehen sich die Gläubigen einer rituellen Waschung. Der Gebetsraum darf nicht mit Schuhen betreten werden, Frauen müssen bis auf Gesicht und Hände vollständig bedeckt sein, Männer nur vom Nabel bis zum Knie. Das Gebet leitet der Imam, der Vorbeter und höchste religiöse Vertreter im Gotteshaus. Gebetet wird immer in Richtung Mekka, der heiligen Stadt der Moslems. Schweigend vollziehen die Gläubigen die immer gleiche Bewegung. Mit der Stirn wird der Boden berührt, dann aufgestanden und wieder gekniet. Eine weitere wichtige Rolle bekleidet der Muezzin. Dieser rief in früheren Zeiten vom Minarett der Moschee die Gläubigen zum Gebet auf. Heute ist er in arabischen Ländern weitgehend von Lautsprechern abgelöst worden.

mmd

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