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Berlin: "Tag der offenen Tür": Schlange stehen fürs Gratis-"Scheckheft"

Die Aktion ist eine West-Berliner Institution: Seit gestern wird in der Stadt wieder das Scheckheft "Tag der offenen Tür" verkauft. Gewinne für mehr als acht Millionen Mark sind mit dem Heft verbunden.

Die Aktion ist eine West-Berliner Institution: Seit gestern wird in der Stadt wieder das Scheckheft "Tag der offenen Tür" verkauft. Gewinne für mehr als acht Millionen Mark sind mit dem Heft verbunden. Zum 50. Mal werden mit dem Erlös bedürftige Berliner Journalisten und Künstler unterstützt. Die ersten 300 von 400 000 Scheckheft-Exemplaren gab es gestern gratis. Vom Verkaufsstand hinter dem Wochenmarkt am Neuen Kranzler Eck bis hin zum Kurfürstendamm reichte die Schlange derer, die 15 Mark für ein Heft sparen wollten.

Mit den Einkaufsgutscheinen im Scheckheft verbunden sind Ziehungen von Preisen - darunter 20 Hauptgewinne, zum Beispiel ein Öko-Haus im Schwedenstil in Borkwalde. Unter den Treffern sind aber auch Apartments auf Mallorca und Usedom.

Das 192 Seiten dicke Heft mit 300 Schecks, inklusive 32 Kinder- und acht Potsdam-Schecks, die ermäßigten Eintritt zu Theatern, Kinos und Eirichtungen bieten, gibt es bis zum 5. Juni überall dort, wo Zeitungen verkauft werden. Schauspielerin Brigitte Grothum, gestern beim Aktionsstart dabei, kann sich gut an das erste Scheckheft zum "Tag der Offenen Tür" 1952 erinnern. Die 100 000 Exemplare für je 1,90 Mark waren heiß begehrt - konnte man doch einen täglichen Liter Milch gewinnen, zehn Zigaretten oder monatlich einen Kasten Bier und bezahlte Gas- und Stromrechnungen - und außerdem eine 10-Minuten-Audienz beim Regierenden Bürgermeister. Der hieß 1952 Ernst Reuter und gewährte dem Scheckheft-Gewinner "das Recht, fünf Fragen an ihn zu richten".

hema

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